Experten gegen Konjunkturspritzen

Wie die Kölnische Rundschau meldet, halten Experten aus Wirtschaft und Verbänden wenig bis nichts von den Konjunkturspritzen der Bundesregierung. Thomas Straubhaar, Präsident des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs meinte in einem Interview mit dem Tagesspiegel:

"Angesichts der ohnehin guten Lage ist gerade in diesem Jahr kein Konjunkturprogramm nötig." Mit 25 Milliarden Euro, die der Staat in den nächsten vier Jahren für die Förderung von Handwerk, Investitionen, Gebäudesanierung und Familien ausgeben will, werde es ohnehin keine zusätzliche Dynamik geben. "Dieser Betrag wird wirkungslos verpuffen." Gebhard Flaig vom Münchner Ifo-Institut sieht vor allem die negativen Signale durch die Erhöhung der Staatsausgaben und der Mehrwertsteuer. Das Leipziger Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung (IEW) der Universität Leipzig erwartet als Wirkung des Konjunkturförderprogramms bestenfalls ein Zusatzwachstum von 0,1 Prozent, bzw. jährlich 20.000 Arbeitsplätze.

Klare Zustimmung kommt dagegen von der Regierung und den Gewerkschaften. Franz Müntefering (SPD) hält die Förderung für „erklecklich hoch". DGB-Chef Michael Sommer sieht darin einen Schritt in die richtige Richtung. (ml)