Konjunkturtrends und Erwartungen widersprechen sich

Die Kauflust in Deutschland ist laut aktueller Konsumklimastudie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) auf einem neuerlichen Höhepunkt. Aller Voraussicht nach wird der Konsumklimaindikator Juli um 0,8 Punkte auf 7,8 Punkte ansteigen. Auslöser scheint allerdings in erster Linie die Teuerungserwartung angesichts der Mehrwertsteuererhöhung zum Jahreswechsel zu sein, so GfK-Marktforscher Rolf Bürkl im Gespräch mit dem Newsdienst Pressetext.

Der Schluss liegt in der Tat nahe, denn zur gleichen Zeit werden die Konjunktur- und Einkommensaussichten von den Befragten deutlich skeptischer als noch vor einem Monat eingeschätzt. Weitere wichtige Gründe für die Skepsis seien die Diskussionen um die künftige Finanzierung des Gesundheitswesens und die Reform des Arbeitsmarktes, so Bürkl. Der Indikator für die Konjunkturerwartungen etwa ist im Juni um 10,5 Punkte gesunken. Der Indikator für die persönlichen Einkommenserwartungen rutschte sogar mit 8,9 Punkten ins Minus. Soviel Erwartungsdefizit konnte scheinbar nicht einmal die Fußball-WM ausgleichen. Marktforscher Bürkl will nicht ausschließen, dass nach dem Sportevent die Erwartung noch weiter einbricht, weil dann die politischen Themen Gesundheitswesen und Arbeitsmarkt wieder an Gewicht gewinnen werden.

Die widersprüchlichen Trends bei Konsum und Erwartung lassen an einer nachhaltigen Trendwende immer noch zweifeln. Nur eine dauerhafte Aufhellung der Zukunftsaussichten könne für eine Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt sorgen, so Bürkl. Weitere Details der Studie bietet die GfK-Website. (ml) ENGLISH