WLAN mit Draft-N-Kennzeichen ist zu teuer

PC-Karten oder Router, die nach dem neuen WLAN-Standard 802.11n arbeiten, sollte man derzeit noch nicht kaufen, warnt die Computerzeitschrift PC Professionell. Der Standard sei noch nicht fertig, daher fehle den Geräten oft die notwendige Kompatibilität. Lediglich 27 Firmen hätten sich bislang auf eine Vorabversion geeinigt. Der finalisierte Standard lasse seit Januar auf sich warten und werde wahrscheinlich noch bis Anfang 2007 dauern. Damit können auch die versprochenen hohen Übertragungsgeschwindigkeiten nicht realisiert werden. Mit wachsenden Geschwindigkeiten würden die Standards ohnehin komplizierter: Zwar arbeite 802.11n mit einigen Vorgängern zusammen, mit anderen aber nicht. Auch untereinander vertrügen sie sich teilweise nicht. So sei nicht klar, wie die hohen Datenraten zustande kommen sollen.

Firmen wie Netgear, Belkin, D-Link, Buffalo oder Linksys haben bereits WLAN-Equipments auf Basis des Vorabstandards (Draft) auf den Markt gebracht. Ganz klar mit »Draft-N« gekennzeichnet, tragen sie die Unvollständigkeit schon im Namen, urteilt die Zeitschrift. Den vermeintlichen Fortschritt würden sich die Hersteller teuer bezahlen lassen: Bis zu 270 Euro würden für einen Draft-N-Access-Point fällig. Der Nutzen der Investition bleibe jedoch zweifelhaft, weil die Geräte aufgrund unterschiedlicher Chipsätze nicht zueinander kompatibel seien. Zum anderen könnten sich die Produkte auch als Investitionsruinen entpuppen: Keiner weiß heute, ob Draft-N-Geräte mit einem simplen Firmware-Update auf den finalen Standard zu bringen sind oder ob 802.11n Änderungen an der Hardware voraussetzt.