ifo-Geschäftsklima fällt überraschend gut aus

Entgegen vielen Erwartungen und anders als im April ist der Geschäftsklimaindex des Münchner ifo-Instituts für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands im Mai um 1,1 Punkte von 102,4 auf 103,5 Punkte gestiegen. Die Rückgänge des Vormonats (-2,4) werden damit allerdings nicht einmal zur Hälfte aufgefangen.

Die Entwicklung lässt dennoch hoffen: Die befragten Unternehmen beurteilen nicht nur ihre aktuelle Geschäftssituation wieder positiver (Anstieg von 108,4 Punkten auf 110,1 Punkte), sondern auch die Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten (Anstieg von 96,7 Punkten auf 97,3 Punkte). Der Klima-Saldo für die Gewerbliche Wirtschaft liegt nach 4,0 Punkten im April nun bei 6,2 Punkten. Die Experten des Münchner Instituts erwarten angesichts dieser positiven Daten in den nächsten Monaten nur eine geringe Konjunkturdämpfung.
Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima aufgehellt (Saldo 15,0 nach 13,3 im April). Sowohl ihre gegenwärtige Situation als auch ihre Perspektiven für die nächsten sechs Monate sehen die Industrieunternehmen etwas positiver als im April. Die Chancen im Exportgeschäft werden weiterhin gut, allerdings nicht mehr ganz so optimistisch wie im Vormonat beurteilt. Die Beschäftigung wollen die Unternehmen weiterhin moderat aufbauen.

Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima sogar leicht verschlechtert (Saldo bei -20,3 nach-20,0 im April). Die Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage zwar zum dritten Mal in Folge weniger kritisch, doch sind sie hinsichtlich der Geschäfte im kommenden halben Jahr zurückhaltender als im Vormonat.

Im Großhandel und Einzelhandel hat sich der Geschäftsklimaindex etwas erholt . Im Großhandel stieg der Klima-Saldo von 1,6 im April auf immerhin 4,0 im Mai und im Einzelhandel sogar von -10,9 auf -4,4. Sowohl die Groß- als auch die Einzelhändler bewerten ihre derzeitige Geschäftslage wieder günstiger. Der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr sehen beide etwas zuversichtlicher entgegen.

Der Geschäftsklimaindikator im Dienstleistungsgewerbe Deutschlands ist im Mai um einen halben Punkt leicht gestiegen. Nach einem Klima-Saldo von 18,9 im April liegt dieser nun bei 19,4 Punkten. Die Unternehmen verzeichnen eine Verbesserung ihrer Geschäftslage (Anstieg des Saldos von 24,0 auf 26,0). Ihre Erwartungen an den Geschäftsverlauf in den nächsten sechs Monaten sind allerdings gesunken (Saldo sank von 14,0 auf 13,0). Die Bereitschaft, zusätzliches Personal einzustellen, hat leicht nachgelassen. (ifo/ml)