Outsourcer bevorzugen Firmen mit hohen Standards

Unternehmen in Schwellenländern finden in Industrieländern schneller gewerbliche Abnehmer für ihre Produkte, wenn sie hohe Sicherheits-, Umwelt- und Sozialstandards bieten können. Standards kosten zwar Geld, die über höhere Preise wieder aufgefangen werden müssen. Dennoch verbessern derartige Standards die Wettbewerbsposition. Das zeigt die Deloitte-Studie „Innovations in Emerging Markets„, die Antworten von über 650 Unternehmern aus Schwellen- und Industrieländern auswertet.

„Aufgrund der Rückrufaktionen der letzten Zeit stehen die Hersteller unter Druck, die vermehrt in Schwellenländer ausgelagert haben.“, begründet Dr. Hans-Rudolf Röhm, Geschäftsführender Partner bei Deloitte, die höhere Nachfrage nach Unternehmen mit solchen Standards. Allerdings schränkt er ein: „Erfolgreiche Unternehmen vermeiden die Risiken dennoch nicht, die Outsourcing mit sich bringt. Sie versuchen, die Risiken zu verstehen und zu beherrschen.“ Outsourcing trotz großer Bedenken also.

Drei Viertel der Befragten aus den Industrieländern verstärkten in den letzten drei Jahren die Auslagerung in Schwellenländer sogar noch. Bei Komponenten- und Teilezulieferung steht China mit 66% an vorderster Stelle, gefolgt von Mexiko und Zentralamerika mit 36%. Zentral- und Osteuropa landet mit nur einem Viertel auf den hinteren Plätzen. Obwohl sich die Unternehmer des hohen Risikos bewusst sind, wollen sie weiterhin von den Vorteilen von Importen profitieren. Ein Drittel der Befragten verzeichnete dabei gute Erfahrungen mit Auslagerungen.

Vermehrte Audits, regelmäßige Kontrollen sowie bessere Umwelt- und Arbeitsbedingungen kosten aber Geld. 41% der Verantwortungsträger in den Industrieländern fürchten deshalb einen Kostenanstieg. In den Schwellenländern erwarten dies 59%.

Den Unternehmen der Schwellenländer bietet sich dadurch ein aber ein Wettbewerbsvorteil. Die Abnehmerunternehmen schätzen wirksame Systeme und wählen ihre Partner in den Schwellenländern hauptsächlich danach aus. So suchen fast 60% der Befragten mögliche Zulieferer vor allem in aufstrebenden Märkten mit nachweislich strengeren Standards. 44% gaben an, besonders auf die Arbeitsbedingungen und die Managementleistung ihrer Zulieferer zu achten, die sie regelmäßig vor Ort überprüfen.

(ots/ml)