Amazon bei Onlineshoppern an erster Stelle

Mit hochgerechnet 16,7 Millionen Internetkäufern bedient Amazon mehr Kunden als alle anderen Online-Kauf- und Handelsplattformen. Selbst Erzrivale eBay rutschte damit erstmals auf Platz 2. Der neue Spitzenreiter Amazon konnte sich im Vergleich zum Vorjahr vor allem bei der Beurteilung von Angebotsvielfalt und Versandkosten verbessern. Das ergab die aktuelle Studie „Online Shopping Survey“ (OSS) der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).Doch auch andere Seiten holten auf. So legten Otto.de und Weltbild.de im Vergleich zum Vorjahr im Ranking zu. Wie hoch eine Seite in der Gunst der Käufer steht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die problemlose Abwicklung von Retouren sowie ein klar strukturiertes und informatives Angebot wird Onlinekäufern dabei zunehmend wichtiger.

Auch bei den Produktkategorien gab es Veränderungen im Ranking. Gemessen nach der Zahl der Onlinekäufer lag Bekleidung (12,6 Millionen Käufer) im letzten Jahr erstmals vor dem langjährigen Spitzenreiter Buch (12,4 Millionen). Danach kommen Veranstaltungstickets (10,3 Millionen), CDs (8,8 Millionen) und Hotelübernachtungen (8,6 Millionen).

Neben den beiden letztgenannten Kategorien (jeweils +2,3 Millionen) verbuchten auch DVDs (+1,8 Millionen), Flugtickets und Medikamente (je +1,2 Millionen), Bekleidung (+1,1 Millionen) sowie Gesichts- und Körperpflegeprodukte (+1,0 Millionen) deutliche Zuwächse.

Insgesamt hielten die Onlineshopper an der Gesamtheit der Internetnutzer im letzten Jahr einen Anteil von 76 %. Diese Größe ist seit nunmehr zwei Jahren stabil. Wie hoch das Wachstumspotenzial im E-Commerce-Bereich künftig sein wird, hängt auch von den unterschiedlichen Konsumtypen ab. Besonders stark haben sich laut GfK bereits die „Experimentierfreudigen“ dem Onlineshopping zugewandt. Es ist außerdem das einzige der von der GfK untersuchten vier Käufersegmente, das auch in der Zukunft weiter überdurchschnittliches Potenzial erwarten lässt. Die „Smart Shopper“ sowie die „Marken- und Qualitätsbewussten“ spielen ebenfalls schon heute eine bedeutende Rolle beim Onlineshopping. Allerdings ist nach Meinung der Marktforscher bei diesen Konsumtypen künftig mit einem geringeren Wachstumspotenzial zu rechnen.

Anders verhält es sich bei den „Preisbewussten“. Diese Konsumentengruppe mit niedrigerer formaler Bildung sowie einem geringeren Haushaltseinkommen hat zur Bedeutung des Onlineshoppings in Deutschland bislang weniger beigetragen, obwohl sie das Internet auf der Suche nach den günstigsten Angeboten gut nutzen könnten. Doch hier deutet sich laut Marktforscher eine Trendwende an. So kann sich diese Konsumentengruppe vorstellen, künftig häufiger Waren und Dienstleistungen online zu kaufen.

(GfK/ml) ENGLISH