Geschäftsklima für Architekten wird rauer

Nach den Umfrageergebnissen des ifo-Instituts hat sich das Geschäftsklima bei den freischaffenden Architekten weiter verschlechtert und erreicht damit wieder den Wert von vor zwei Jahren. So beurteilen die Architekten nicht nur ihre aktuelle Geschäftslage, sondern auch die Entwicklung im kommenden halben Jahr deutlich schlechter als vor drei Monaten. Die drei Jahre anhaltende, moderate Aufhellung des Klimas findet damit ein abruptes Ende.Zwar waren geringfügig mehr Architekten als im Vorquartal (24 nach 23 %) mit ihrer derzeitigen Lage zufrieden; gleichzeitig kletterte jedoch der Anteil der Architekten, die ihre Geschäftslage mit „schlecht“ bezeichneten, deutlich von 32 auf 37 %. Ebenso erwartete zwar weiterhin etwa jeder achte Befragte (Vorquartal: 11 %), dass seine voraussichtliche Auftragssituation in etwa einem halben Jahr „eher günstiger“ sein wird. Andererseits ging bereits über ein Viertel (26 %) – nach 23 % im Vorquartal – von einer „eher ungünstigeren“ Entwicklung in den kommenden sechs Monaten aus.

Immerhin konnten 49 % der Befragten im vierten Quartal 2008 neue Verträge abschließen. Damit wurde der sehr niedrige Vorquartalswert um 4 Prozentpunkte übertroffenund die Auftragslage  erreichte ungefähr das Niveau der letzten vier Jahre.

Insgesamt war das von den befragten Architekten akquirierte Planungsvolumen im Wohnungsbau allerdings rund ein Fünftel kleiner als jenes im dritten Quartal 2008. Im Nichtwohnbau hingegen stieg die Auftragssumme gegenüber dem Vorquartal um rund 10 %.

Um gut ein Viertel kleiner als im dritten Quartal 2008 war im vierten Quartal der Umfang der Aufträge zur Planung von Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Zahl der Aufträge zur Planung von Mehrfamiliengebäuden lag rund ein Zehntel unter dem Niveau des dritten Quartals.

Die privaten und gewerblichen Auftraggeber waren im vierten Quartal 2008 mit der Vergabe von Planungsaufträgen an die freischaffenden Architekten noch zurückhaltender als im Vorquartal. Die Auftragszahlen erreichten wieder ungefähr das Niveau der Jahre 2003 und 2004. Lediglich die öffentlichen Auftraggeber stockten ihre Planungsaufträge auf.

Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände der befragten Architekturbüros verlängerte sich hingegen wieder und erreichte zum Jahresende 2008 rund 5,2 Monate. (ifo/ml)