Freeware: Nicht jede gute Software kostet Geld

Constantin Falcoianu von TeamViewer
Constantin Falcoianu von TeamViewer

Kommerzielle Software ist für junge Firmen, Freie und Selbst­stän­dige oft zu teuer. Aber es gibt in vielen Fällen kostenlose Alter­na­tiven für den kleinen Anspruch, sogenannte Freeware. Über deren Vor- und Nachteile im Unternehmenseinsatz sprachen wir mit Georg Schnurer von der Computerzeitschrift ct. Eine weitere inter­es­sante Variante: Software, die man nur privat umsonst nutzen darf. Über ein solches zweigleisiges Preismodell und speziell die Soft­ware TeamViewer – eine sehr beliebte Remote-Software – be­frag­ten wir Constantin Falcoianu (Bild links), den Mar­ke­ting­ver­ant­wort­lichen der TeamViewer GmbH.

Der Vorteil einer Software, die für den privaten Einsatz kostenlos ist, aber bei einem Einsatz in einer Firma Geld kostet, liegt für den Anbieter natürlich darin, dass Nutzer, die seine Software privat schätzen gelernt haben, diese auch in ihrer Firma gerne einsetzen würden. Erfolgreich ist eine solche Marketingstrategie allerdings nur bei Software, die sowohl privat als auch beruflich sinnvoll eingesetzt werden kann. So wie die Fernsteuersoftware TeamViewer. Mit ihr ist ein PC-Support ohne Veränderungen an der Firewall des lokalen Netzwerks und mit nur einigen wenigen Mausklicks weltweit über das Internet möglich.

Software, die nicht nur bei einem privaten Einsatz, sondern auch im Unternehmenseinsatz kostenlos ist, kann ebenfalls sehr gut sein. Zu den unternehmenstauglichen Beispielen zählen die Office-Suite OpenOffice, der Browser Firefox und das E-Mailprogramm Thunderbird.

Bei kostenloser Software gilt es allerdings einige Besonderheiten zu berücksichtigen: Benötigt man z. B. professionellen Support oder Softwareanpassungen an spezielle Bedürfnisse des Unternehmens, dann fallen auch bei dieser Softwarekategorie in der Regel Kosten an. Diese können den ursprünglichen Kostenvorteil recht schnell wettmachen. Ein weiterer Pferdefuß: Manche kostenlose Software wird ohne Ankündigung irgendwann einmal nicht mehr weiterentwickelt. Lediglich Software mit einer großen Entwickler- und Fangemeinde ist in dieser Hinsicht einigermaßen sicher. Noch auf einen Punkt sollte man achten: Die Dateiformate oder wenigstens ein Exportformat sollte den Standardformaten kommerzieller Marktführer entsprechen, sonst gerät der spätere Umstieg zum Daten-Gau.

Fazit: Freeware ist für Unternehmen kein Dauerersatz für professionelle Kaufsoftware. Aber sie kann fürs Erste Luft verschaffen, wenn die Einnahmen größere Investitionen in kommerzielle Software noch nicht erlauben. (ml)