Internet: Zusätzliche Adress-Endungen ab Januar 2010

Da Internetadressen immer weltweit gelten und bisher nur wenige, meist länderspezifische Endungen – sogenannte Top-Level-Domains, z. B. „.de“ und „.com“ – zulässig waren, gehen in Ländern mit vielen registrierten Inhabern von Internetadressen die verfügbaren Kombinationen schon seit längerem zur Neige. Verschärft wird die Situation noch durch das Markenrecht, das im Umfeld von Internetadressen großer Marken auch alle ähnlich klingenden Kombinationen blockt. Hier dürften die ab Januar 2012 neu zulässigen Top-Level-Domains eine gewisse Erleichterung bringen.

Dann können sich nämlich Firmen und Inhaber von Marken, aber auch Initiativen von Städten Regionen und Branchen bei der Webverwaltung ICANN eigene, nur ihnen zur Verfügung stehende Domainendungen genehmigen lassen. Ab Frühjahr 2013 dürften unter diesen Top-Level-Domains dann einzelne Domains vergeben werden können. In Deutschland gibt es bereits Bestrebungen, die Top-Level-Domains „.berlin“, „.hamburg“ und „.köln“ zu etablieren. Auch Brancheninitiativen bemühen sich bereits um eigene Endungen, darunter „.film“ und „.hotel“.

Top-Level-Domains für einzelne Privatleute oder Familien, z. B. „.maier“, sind nicht zugelassen, denn ein Inhaber einer solchen Domain-Endung muss alle Aufgaben und Kosten eines Internet-Unternehmens stemmen können. Dabei geht es um große Summen. „Allein für die Bewerbung werden rund 120.000 Euro fällig. Zusätzlich sind bis zu einer halben Million Euro für Projektmanagement, Technik und Rechtsberatung nötig. Bis zu 200.000 Euro kostet der laufende Betrieb pro Jahr“, schätzt der Branchenverband BITKOM. Interessant sind solche Adressen aber für weltweit agierende Unternehmen mit global bekannten Marken.

(BITKOM / ml)