Bürgerreport: Bürger wünschen dezentrale Energieversorgung

Anfang des Monats überreichten rund 90 Vertreter der Bürgerschaft Bundesforschungsministerin Annette Schavan konkrete Empfehlungen für die Gestaltung der Energiewende in Form eines Bürgerreports. Dieser repräsentiert das Abschlussergebnis des Bürgerdialogs Energietechnologien für die Zukunft, den das Bundes­ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den vergangenen Monaten veranstaltet hatte. Im Report fordern die Konsumenten vor allem eine Dezentra­lisierung der Versorgung.

„Der tiefgreifende Umbau der Energieversorgung in Deutschland ist eine Herausforderung für die nächsten Jahrzehnte – er ist ein Gemeinschaftswerk. Er kann nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gelingen“, appellierte Bundesforschungsministerin Schavan bei der Übergabe des Reports an die Bundesbürger.

Die zentralen Empfehlungen der Konsumenten:

  • In allen Bereichen der Bildung neue Standards und ein Wertebewusstsein schaffen
  • Nachhaltigkeit durch Dezentralisierung schaffen – je nach lokalen und regionalen Gegebenheiten
  • Gesetze, Regeln und Anreize schaffen für energieeffiziente und verbrauchsmindernde Strukturen
  • Stromerzeugung, Netz- und Speicherinfrastruktur müssen den Erfordernissen der regenerativen Energieerzeugung angepasst werden und auf allen Ebenen miteinander kooperieren.

(Zitiert nach Pressemitteilung des BMBF)

Schavan lobte das Ergebnis des Bürgerdialogs:

„Das Ergebnis zeigt: Die Bürgerinnen und Bürger sind viel weiter, als wir gedacht haben. Die Vorschläge machen deutlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und wie wichtig es ist, die Bürger bei der Gestaltung der Energiewende mitzunehmen.“

Prof. Frank Behrendt, Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, sieht das ähnlich und mahnt daher die Akteure der Energiewende:

„Die Herausforderungen der Energiewende können nur im engen Wechselspiel zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft bewältigt werden.“

Der Bürgerreport ist die Quintessenz aus acht eintägigen Bürgerkonferenzen, 22 lokalen Bürgerwerkstätten, einem parallel geführten Online-Dialog mit 9500 Beiträgen sowie einem Bürgergipfel mit 90 Teilnehmern. Er steht per Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle: BMBF/ml)