RedFIR-Ortungssystem: Nürnberg spielt mit Fraunhofer-Funkchips Fußball

Abseits oder nicht? Wo beim Fußball bislang zeitaufwändige Analysen von Videoaufzeichnungen nötig waren, soll künftig Hightech schnelle Antworten auf alle Fragen des Spielverlaufs liefern. Denn mit dem Trainings- und Spielanalyse-System RedFIR, das Fraunhofer-Forscher entwickelt haben, können Trainer, Experten und Zuschauer direkt und in Echtzeit sehen, was vor sich geht: Ballbesitz, Pässe, Torschüsse, Flanken, aber auch gelaufene Meter oder Geschwindigkeit der einzelnen Spieler. Einsatzbereit installiert ist RedFIR auch schon: im easyCredit Stadion Nürnberg.

Das Fußballanalysesystem RedFIR wurde von Experten am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen entwickelt. Die Lösung basiert auf einer Technologie zur Lokalisierung von Personen und Objekten in Echtzeit. Miniatursender an den Spielern und im Ball senden Funksignale aus, die von Empfangsantennen in der Umgebung erfasst werden. Aus Laufzeitberechnungen lässt sich ermitteln, wo sich welche Personen und der Ball gerade aufhalten. Diese Daten laufen in einem Rechnernetz zusammen, wo sie aufgezeichnet und ausgewertet werden.

Schon während eines Spiels oder Trainings lassen sich die relevanten Informationen direkt auf einem Tablet-Computer ansehen und auswerten. Darüber hinaus erstellt das System eine 3D-Animation, die Medien und Trainer umgehend nutzen können, z.B. um neue Spieler virtuell in die Mannschaft einzubauen oder gar komplette Spiele zu simulieren. Auf der CeBIT 2012 in Halle 9, Stand E08 können Besucher die Möglichkeiten des Systems bei einem Torwandschießen selbst erleben. (Quelle: Fraunhofer IIS/hw)