Coface-Herabstufung: Zahlungsausfallrisiko in Italien und Spanien wächst

Der internationale Kreditversicherer Coface hat ab der zweiten Hälfte 2011 eine deutliche Zunahme von Zahlungsausfällen bei Unternehmen verzeichnet. Weltweit habe es 19 %, in der Eurozone 28 % mehr Zahlungsausfälle als im Vorjahr gegeben. „Obwohl die Unternehmen ihre Hausaufgaben nach der letzten Krise gemacht haben und ihr Risiko besser steuern als je zuvor, sind es gerade sie, die die erneute Krise nun zu spüren bekommen. Deutlich geringeres Wachstum in Europa und eine restriktivere Kreditvergabe wird sich auch 2012 auf die Realwirtschaft auswirken“, so Coface-Präsident François David. Auch bei den Länderrankings hat es zuletzt einige Änderungen gegeben.

So hat Coface Italien und Spanien um eine Stufe auf A4 herabgesetzt: In beiden Ländern habe der Kreditversicherer einen Anstieg der Zahlungsausfälle um 50 % registriert. Italien mache vor allem die staatliche Verschuldung und Spanien die Verschuldung im privaten Sektor zu schaffen.

Die Unternehmen in Mittel- und Osteuropa sind Coface zufolge aufgrund ihrer Abhängigkeit von der Eurozone als Absatzmarkt von der aktuellen Krisensituation besonders betroffen. Erschwerend komme die europäische Bankenkrise hinzu. Rund ein Fünftel des Wachstums in Osteuropa sei im letzten Jahrzehnt auf die grenzüberschreitende Kreditvergabe zurückgegangen. Das Unternehmen erwartet, dass westeuropäische Banken künftig restriktiver Kredite vergeben, so dass mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in Mittel- und Osteuropa zu rechnen sei. In vielen Schwellenländern seien es indessen politische Risiken, die zu einem Anstieg der Zahlungsausfälle führten. (Quelle: Coface/sp)