Energieeffizienz: Netzwerk soll Stromverbrauch der Bäckereien senken

Das Bäckereigewerbe ist eine der energieintensivsten Branchen Deutschlands. Nicht nur das Backen, sondern auch das Kühlen und Frosten benötigt viel Strom. Ein Netzwerk aus Bäckern, Systemtechnikern, Maschinen- und Anlagen­bauern soll deshalb versteckte Einsparpotenziale in den einzelnen Produktions­schritten ermitteln. Von den in der Folge sinkenden Energiekosten profitieren vor allem die Bäckereien selbst.

Das Netzwerk EnEff Bäckerei soll den Energieverbrauch in Bäckereien mit neuen Technologien und Verfahren optimieren und zu diesem Zweck Bäckereien, Wissenschaftler, Unternehmen und Kunden vernetzen. Projektleiter Jörg Schulz ist zuversichtlich:

„Wir wollen die Systeme für eine umweltscho­nende, energieeffizientere Backwarenherstellung verbessern. Wenn die Ener­giekosten sinken, steigt parallel dazu die Wettbewerbsfähigkeit von Bäckereien. Das Netzwerk bietet ideale Voraussetzungen, um diese Ziele zu erreichen.“

Betrieben wird das Netzwerk vom Technologie-Transfer-Zentrum Bremer­haven (ttz Bremerhaven). Die Förderung durch das Bundeswirtschaftsminis­terium erfolgt im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) als ZIM-Nemo-Netzwerk

Das Projekt nimmt als Erstes die thermischen Prozesse der Backwaren­herstellung wie Backen, Gären, Kühlen und Gefrieren unter die Lupe, denn gerade Öfen und Kälteanlagen verzeichnen einen hohen Energieverbrauch. So werden in Backöfen und Kälteanlagen 70 % der in Bäckereien verbrauchten Energie eingesetzt. Die Einsparpotenziale sind daher in diesen Bereichen am größten. Aber auch Optimierungen anderer Anlagen wie Drucklufterzeuger, Fritteusen und Wäscher können einen Beitrag zur Reduktion des Energieverbrauchs leisten.

Die Netzwerkpartner werden ab Mai 2012 auf der Online-Plattform des EnEff Bäckerei-Netzwerks vorgestellt. Die Plattform informiert darüber hinaus über die Ziele, Hintergründe und Aktivitäten des Netzwerks und stellt Ergebnisse, Neuigkeiten und Veranstaltungen vor. Unternehmen, die nicht zu den aktiven Netzwerkpartnern zählen, aber als Marktpartner teilnehmen, können sich in einer zusätzlich errichteten Datenbank eintragen. Eine intelligente Suchfunktion erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Bäckereien, Anlagenbauern, Systemanalytikern und weiteren Beteiligten der Branche.

Nach Ablauf der offiziellen Projektdauer von vorerst einem Jahr (mit einer Option auf eine Verlängerung auf insgesamt drei Jahre) bzw. nach Beendigung der Förderung durch ZIM-Nemo soll sich das Netzwerk durch die teilnehmenden Unternehmen finanziell selbst tragen. (Quelle: ttz Bremerhaven/ml)