Roland-Berger-Studie: Das Wachstum der Weltbevölkerung birgt große ökonomische Chancen

Bis 2030 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich auf rund 8,3 Mrd. Menschen anschwellen, wobei 95 % des Wachstums in Schwellen- und Entwick­lungsländern stattfinden werden. Während jedoch die damit verbundenen politischen und ökologischen Gefahren längst heftig diskutiert werden, finden die parallel dazu entstehenden ökonomischen Chancen kaum Beachtung. Die Publikationsreihe 8 Billion Opportunities der Strategieberatung Roland Berger soll das ändern.

Parallel zum Bevölkerungswachstum in den Schwellenländern wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesen Ländern um mehr als 5 % jährlich wachsen, glauben die Strategieexperten. Das aber bedeute für Unternehmen ein enormes Geschäftspotenzial. Denn mit dem Wachstum nehme in diesen Regionen die Mittelschicht zu. Damit steige wiederum der Lebensstandard. Um die daraus entstehenden Wachstumschancen zu nutzen, müssten sich Unternehmen deshalb bereits jetzt mit diesen Trends auseinandersetzen und passende Strategien entwickeln, mahnen die Experten.

„In knapp zwei Jahrzehnten wird sich die Welt in vielerlei Hinsicht stark verändert haben“, glaubt Bernd Brunke, Partner und Mitglied der weltweiten Geschäftsführung von Roland Berger Strategy Consultants. „Nicht nur wird die weltweite Bevölkerung auf über 8 Mrd. Menschen im Jahr 2030 wachsen. Der Wirtschaftsschwerpunkt wird sich zunehmend in Richtung Schwellen- und Entwicklungsländer verschieben. Denn diese Länder bieten Unternehmen großes Potenzial.“

Auf der Suche nach Arbeit ziehen in Schwellen- und Entwicklungsländern bereits heute mehr als 178.000 Menschen täglich in Großstädte. Diese stehen daher vor der wichtigen Aufgabe, ihr Angebot für die Einwohner permanent zu verbessern, um den Anforderungen einer zunehmenden Bevölkerung gerecht zu werden – von der Transportinfrastruktur über die Hygienebedingungen bis hin zum Gesundheitswesen und zur Bildung. „Rund 6 Mrd. US$ werden Länder wie China, Indien, Brasilien, Mexiko, Russland und Saudi Arabien bis 2030 investieren, um die Lebensbedingungen in den Großstädten zu verbessern“, prophezeit Brunke. „Das bedeutet große Wachstumschancen für Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen.“

Vor allem die so genannten Fokus-20-Länder, zu denen neben den vier BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) 16 weitere Schwellen- und Entwicklungsländer wie Argentinien, Vietnam oder Indonesien gehören, werden stark in Krankenhäuser, Transportmittel und Bildungsprogramme investieren. Dadurch entsteht für Unternehmen ein enormes Geschäftspotenzial.

Doch in den Entwicklungs- und Schwellenländern wachse nicht nur die Bevölkerung, sondern auch der allgemeine Wohlstand versichert Brunke: „Die Mittelschicht breitet sich in diesen Regionen aus und wird so mit ihrer Kaufkraft und ihrem Streben nach höheren Lebensstandards zum Wachstumsmotor für die weltweite Wirtschaft.“ So gehen die Roland-Berger-Experten davon aus, dass bis 2030 fast 4 Mrd. Menschen zur weltweiten Mittelschicht zählen werden. Rund 80 % davon werden nicht mehr aus Europa und Nordamerika, sondern aus anderen Ländern stammen.

Schon 2020 werden rund 117 Mio. Haushalte weltweit über 35.000 US$ pro Jahr verdienen und bereit sein, mehr Geld für Konsumgüter, Bildung und ihre Gesundheit auszugeben. „Unternehmen sollten sich daher die Chance nicht entgehen lassen, auf diesen vielversprechenden Märkten die Ersten zu sein. Denn mit einer passenden Marktstrategie haben sie die Möglichkeit, von diesen eindeutigen Bevölkerungstrends zu profitieren“, mahnt Brunke.

Eine englischsprachige Einführungsausgabe zur Publikationsreihe 8 Billion Opportunities steht per PDF-Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle: Roland Berger Strategy Consultants/ml)