Fraunhofer-Sensortechnologie: Apps sollen Äpfel auf Reife testen

Ob der Apfel reif und saftig ist, soll in Zukunft ein Spektrometer im Smartphone verraten. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben ein entsprechendes Gerät entwickelt, das kleiner als ein Stück Würfelzucker sei, sich günstig produzieren ließe und künftig gar in Smartphones Platz finden könne.

Laut Fraunhofer IPMS ist die Grundlage dieser Anwendung ein Nahinfrarotspektrometer, das den Anteil von Wasser, Zucker, Stärke, Fett und Proteinen in den Produkten misst. Das Gerät strahlt dabei breitbandiges Licht auf die Probe. Je nach Zusammensetzung reflektiere diese das Licht verschiedener Wellenlängen im Nahinfrarotbereich unterschiedlich stark. Das Spektrum soll den Forschern dann verraten, wie viel von welchem Stoff im Lebensmittel steckt. Dr. Heinrich Grüger, verantwortlicher Geschäftsfeldleiter am Fraunhofer IPMS erklärt:

„Wir erwarten, dass Spektrometer sich auf ähnliche Weise entwickeln wie Digitalkameras. Die Kameras, die man vor zehn Jahren für 500 Euro kaufen konnte, können weniger als die, die man heute im Handy quasi umsonst dazu bekommt.“

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Gerät in etwa drei bis fünf Jahren auf den Markt kommen könne. Außerdem arbeiten die Forscher an der passenden Infrastruktur. Noch einmal Dr. Heinrich Grüger:

„Wir entwickeln intelligente Algorithmen, die die aufgenommenen Spektren sofort analysieren, mit Vorgaben vergleichen und dem Kunden dann eine Kaufempfehlung oder -ablehnung geben. Diese Aussage bezieht sich jedoch lediglich auf die Qualität des Produktes wie Reife oder Wassergehalt. Einen mikrobiologischen und toxikologischen Befund dagegen kann das System nicht liefern.“

(Quelle: Fraunhofer IPMS/sp)