Helmholtz-Projekt MoMo: Weiden in der Mongolei wachsen mit Abwasser

Das Helmholtz-Zentrum für Umwelt­forschung (UFZ) möchte im Rahmen des von ihm koordinierten Projekts MoMo (Integriertes Wasser­ressourcen-Management in Zentral­asien: Modell­region Mongolei) drei zentrale Probleme vor Ort lösen: die unzureichende sanitäre Versorgung, eine zunehmende Wasser­knappheit sowie die fort­schreitende Entwaldung und Verknappung von Holz.

Dabei sollen u.a. integrierte Konzepte und geeignete Technologien zur dezentralen Abwasserbehandlung entwickelt und überprüft werden. Wie das UFZ mitteilt, wurde eine von deutschen und mongolischen Wissenschaftlern konzipierte Forschungsanlage zur dezentralen Abwasserbehandlung mit gekoppelter Holzproduktion in Betrieb genommen und an die Mongolische Technische Universität (MUST) in Darchan übergeben. Sie sei Teil der Phase II des MoMo-Projektes, in der ein Plan für das integrierte Wasserressourcenmanagement im Einzugsgebiet des Flusses Charaa um die Stadt Darchan erarbeitet und die dringlichsten Probleme angegangen werden sollen.

Der Lösungsansatz der Forscher besteht dem UFZ zufolge darin, (vor-)gereinigtes Abwasser zur Bewässerung und Produktion von schnell wachsenden Weiden einzusetzen. Ein weiterer Fragenkomplex sei mit den extremen klimatischen Bedingungen verknüpft; er betrifft z.B. die Speicherung des Bewässerungswassers und den Betrieb der Anlage im Winter (bis zu -40° C).

Die Erfahrungen aus den Arbeiten in der Mongolei sollen u.a. helfen, die Stabilität des Verfahrens zu optimieren und dessen Potenzial abzuschätzen. Einen interessanten Einblick in das gesamte Vorhaben und die Bedingungen vor Ort gibt Tilo Arnholds Beitrag „Nomadenleben adé“ in der UFZ-Spezial-Ausgabe Juni 2011. (UFZ/sp)