Insolvenzen in Deutschland: Die Finanzkrise schlägt mit Zeitverzögerung zu

Der Wirtschaftsauskunftei Bürgel zufolge hat sich im ersten Halbjahr 2012 die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland gegenüber dem Vergleichszeitraum 2011 um 1,4 % auf 15.082 Unternehmen verringert. Für die zweite Jahreshälfte rechnet das Unternehmen jedoch mit einer Trendumkehr.

Bürgel-Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin erklärt:

„Die hiesige Wirtschaft schwächt sich aktuell ab, was in eine steigende Zahl an Firmeninsolvenzen münden wird. Ein Indikator ist vor allem die abnehmende Bonität deutscher Unternehmen.“

Bürgel zufolge gehen 42 % aller Firmenpleiten im ersten Halbjahr auf das Konto von Gewerbetreibenden und Einzelunternehmen, 38,6 % betreffen GmbH, gefolgt von der haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft mit einem Anteil von 5,3%; der Abstand von diesem Platz 3 zu den traurigen Spitzenreitern ist groß, aber dennoch ist zu bemerken, dass der Anteil der Überschuldungen dieser Rechtsform gegenüber dem Referenzhalbjahr 2011 um 75 % zugenommen hat.

Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei sind die wichtigsten Ursachen für Unternehmensinsolvenzen erstens das Ausbleiben neuer oder die Stornierung bzw. die Verschiebung bereits erteilter Aufträge. Zweitens sorgten Dominoeffekte dafür, dass zahlungsunfähige Firmen weitere Unternehmen mit in den Untergang rissen. Drittens erhöhten oft innerbetriebliche Fehler, etwa im Management, sowie fehlendes Eigenkapital das Insolvenzrisiko – eine Ursache dafür, dass vor allem Jungunternehmen in die Zahlungsunfähigkeit gerieten. (Quelle: Bürgel/sp)