Datenvolumen und Netzausbau: Der Durchsatz steigt, der Umsatz sinkt

Das Datenvolumen wächst unaufhaltsam weiter und bringt die vorhandene Kommunikationsinfrastruktur bereits an ihre Grenzen. Der Bedarf an leistungsfähigeren TK-Netzen ist also da. Doch der Ausbau rückt eher in die Ferne als näher heran. Der Grund: Telekommunikation rentiert sich immer weniger.

Eine aktuelle Analyse von DB Research zufolge stellt die Wachstumszahlen beim Daten-Traffic den sinkenen Umsätzen der Telekommunikation gegenüber: In Deutschland vervielfachte sich das Datenvolumen im Festnetz 2007–2012 um den Faktor 2,4, was einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 20 % p.a. entspricht. Als Ursachen dafür macht die Analyse von Stefan Heng vor allem die steigende Zahl der Internet-Nutzer und die Zunahme von Videodiensten aus. Eine verbesserte Infrastruktur, etwa durch den Ausbau des Glasfasernetzes bis zum Endkunden, werde die Auslastung „im Zweitrundeneffekt“ noch verschärfen. Engpässe im Datennetz seien daher bereits Realität.

Wer aber soll den nötigen Netzausbau stemmen? In der traditionellen Telekommunikation schrumpften nach DB-Angaben zwischen 2007 und 2012 die Umsätze im deutschen Festnetz um immerhin 16 %; hinzu kämen lange Amortisationszeiten und eine tendenziell ungünstige Relation zwischen Investitionsertrag und Aufwand. Tragfähige Geschäftsmodelle zu finden, sei daher ein ebenso drängendes wie ungelöstes Problem. (Quelle: DB Research/red)