Transportnetz Eurasien: Die WM 2018 soll die russische Infrastruktur beleben

Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) konstatiert, dass Russlands Wirtschaft jährlich um 3 bis 4 % wächst. Im Vergleich mit anderen BRIC-Staaten bilde das Land aber das wirtschaftliche Schlusslicht. Als einer der Gründe hat der Verband die seit Sowjetzeiten kaum ausgebaute Infrastruktur und deren landesweit betrachtet geringe Dichte identifiziert.

Während der westliche Landesteil über eine verhältnismäßig gut ausgebaute Infrastruktur verfüge, sei der zentrale und asiatische Teil aufgrund der geringen Besiedlung kaum erschlossen. Seiner gewichtigen Rolle als Transitland zu den boomenden Märkten in Asien könne Russland damit kaum gerecht werden.

Wie der BVL erklärt, hat Russland zwar die Notwendigkeit leistungsstarker Verkehrswege für sein weiteres Wirtschaftswachstum erkannt und bis 2030 Investitionen in Höhe von insgesamt 125 Mrd. Euro angekündigt, doch der Verband weist auch darauf hin, dass Korruption die Kosten für den Bau von Transportwegen in schwindelerregende Höhen treibe. Experten schätzen, dass rund 30 bis 40 % der gesamten Kosten für Infrastrukturprojekte auf Korruption zurückzuführen seien. Daneben bedauert der Verband, dass für eine koordinierte Verwendung der Finanzmittel vor allem ein einheitliches Konzept fehle.

Eine Chance sieht der BVL jedoch in den anstehenden sportlichen Großereignissen, vor allem in der Fußball-WM 2018. Die Austragungsstätten sind über das Land verteilt. Sowohl die Stadien als auch die entstehenden Verbindungswege ließen daher über den Zeitraum der Veranstaltung hinaus positive Effekte für die Infrastruktur erwarten. (Quelle: BVL/sp)