Außenhandel: Deutsche Exporte verlieren, China legt zu

Einer Analyse im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zufolge droht Deutschland im Vergleich zu China in wichtigen Auslandsmärkten an Bedeutung zu verlieren. Selbst Vorzeigebranchen wie der Maschinenbau sind betroffen.

Laut Stiftung ist Deutschland in den drei betrachteten europäischen Ländern Frankreich, Großbritannien und Italien im Fahrzeugbau, der Chemieindustrie und dem Maschinenbau bei den Importen führend. Im vergangenen Jahrzehnt habe die Wachstumsdynamik zum Teil jedoch nachgelassen, wogegen China seine Anteile in einigen Branchen schnell ausbauen konnte.

In den USA und Japan liegt China der Stiftung zufolge selbst in den deutschen Vorzeigebranchen Maschinenbau und Chemie sowie in der Medizin-, Mess- und Steuerungstechnik vor der BRD. Die jährlichen Zuwächse seien hierzulande niedrig bzw. rückläufig. Es sei daher zu erwarten, dass Deutschland weiter an Bedeutung verlieren werde.

In den großen Schwellenländern Brasilien und Indien konnte sich Deutschland nach Angaben der Stiftung in keiner seiner zentralen Exportbranchen als führender Importeur durchsetzen. Ein möglicher Grund: Die deutsche Wirtschaft könnte mit ihrer Konzentration auf China andere Schwellenländer vernachlässigt haben. Die Studie weist aber auch darauf hin, dass die Produkte für diese Märkte gegenwärtig oft zu teuer seien. Hier dürfte China laut Stiftung mit einfacher konzipierten Produkten einen Vorteil haben. (Quelle: Bertelsmann Stiftung/sp)