Cloud Computing 2013: Wie PRISM auf den Cloud-Markt wirkt

Von der jüngsten Spionageaffäre hätte man sich heftigere Folgen für die Cloud-Nutzung erwartet. Tatsächlich wussten die meisten Unternehmen offenbar zuvor schon, wie weit sie der Wolke trauen können. Generell gilt: Der anfängliche Hype ist nüchterner Pragmatik gewichen. Jetzt wird genutzt, was sinnvoll ist.

Auslagern kehrt zurück zur Standortfrage

Von Gerald Strömer im Auftrag von Oracle Deutschland

Cloud Computing ist in der Realität angekommen: Die aktuelle Studienlage zeigt, dass immer mehr Firmen die Cloud als hilfreiches IT-Werkzeug verstehen, das bei Bedarf zum Einsatz kommt – mit allen Vor- und Nachteilen. Die flexiblen Outsourcing-Dienste werden nicht mehr blind überschätzt, sondern nüchtern analysiert und möglichst nutzbringend dann angewandt, wenn klassische Methoden schlechtere Resultate versprechen oder teurer sind. Das ist vernünftig.

Es hat ein paar Jahre gedauert, bis sich der Cloud-Hype so weit beruhigt hat, dass saubere Kosten-Nutzen-Rechnungen möglich sind. Nachdem sich die wolkigen Lobpreisungen der Anfangsphase verzogen haben, zeigen sich nun konkrete Services in allen denkbaren Größenordnungen: Wer will, kann seine komplette Firmeninfrastruktur in die Cloud verlagern. Wer zur eigenen Infrastruktur nur einen bestimmten speziellen Miniservice hinzubuchen will, tut genau das. Und dazwischen ist praktisch alles möglich. SaaS (Software as a Service), PaaS (Platform as a Service) oder IaaS (Infrastructure as a Service) – Unternehmen stellen sich genau die IT-Ressourcen flexibel zusammen, die sie für den aktuellen Arbeitsumfang auch wirklich benötigen, und zwar preiswert und genau kalkulierbar. Praktisch keine Investitionskosten und laufende Kosten nur für das, was man auch wirklich nutzt – da freut sich die Finanzabteilung.

Cloud Vendor Benchmark 2013

Tatsächlich umfasst „die Cloud“ so viele verschiedene Dienste und Konzepte, dass sich die Marktanalysten selten einig sind. Unterschiedliche Studien interpretieren die Cloud-Trends eben ziemlich unterschiedlich. Einig ist man sich aber darin, dass die Akzeptanz von Cloud Services insgesamt positiv verläuft und dass der Cloud-Markt mittel- und langfristig stetig wächst. Nur über die Details wird gestritten.

„Der Weg in die Cloud gleicht einem Marathon. Und derzeit befinden wir uns gerade einmal bei Kilometer fünf“, beschreiben die Marktforscher der Experton Group in ihrer Cloud Vendor Benchmark 2013 den aktuellen Status quo. Der Markt birgt offenbar weiterhin ein gewaltiges Potenzial. Cloud Computing gehört der Untersuchung zufolge zu den IT-Sparten mit dem größten Wachstum und soll 2013 bereits 5 % der Gesamtinvestitionen in IT-Technik ausmachen. Das entspricht einem Volumen von 4,62 Mrd. Euro, das sich 2014 auf 6,95 Mrd. Euro steigern soll. Experton erwartet, dass sich dieser Trend auch in den folgenden Jahren fortsetzen wird: Die Autoren rechnen damit, dass sich der Umsatz mit Cloud-Produkten bis 2017 vervierfacht.

Gerade im Mittelstand hat sich den Experton-Experten zufolge in Sachen Cloud Computing viel getan: Im Vergleich zu 2012 habe sich die Bereitschaft, in die Cloud zu investieren, deutlich erhöht. Als Grund nennt die Studie u.a. eine realistischere Diskussion über die Sicherheit von Anwenderdaten. Viele Mittelständler hätten erkannt, dass sie mit Bordmitteln im eigenen Rechenzentrum nicht die Datensicherheit und den Datenschutz von Cloud-Service-Anbietern erreichen können, die spezielle Sicherheitszertifizierungen wie ISO 27001 erfüllen. Ein wichtiger Markttreiber sei der Umstand, dass viele Anbieter Qualität und Umfang ihres Cloud-Angebots ausgebaut haben und mittelständische Kunden gezielt ansprechen.

Cloud Computing in Deutschland 2013

In der Studie Cloud Computing in Deutschland 2013 konzentrierten sich die Marktforscher von IDC auf die Sichtweise und die Anforderungen der Fachabteilungen. Dabei zeigt sich, dass die meisten Firmen, befragt nach ihren strategischen Zielen, sich durch die Cloud eine bessere, flexiblere Unterstützung ihrer Geschäftsbereiche erhoffen.

Im Pflichtenheft notierten die Abteilungen v.a. verbesserte IT-Sicherheit (45 %), gesenkte IT-Kosten (33 %) und besser unterstützte Geschäftsprozesse (43 %). Interessant war auch, dass über die Hälfte (55 %) der befragten Firmen bereits Cloud-Services nutzen und weitere 27 % sich konkret mit der Einführung von Cloud-Diensten beschäftigen. Zum Vergleich: Zwei Jahre zuvor war nur rund ein Drittel in der Wolke aktiv und vor drei Jahren wussten vier von fünf Befragten nicht einmal, was Cloud Services eigentlich sind. Das ist ein deutlicher Aufwärtstrend.

Oracle Lösungen für den Mittelstand

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IT-Cloud-Index

Gerade im Hinblick auf die Aussagen zur Datensicherheit muss man mittlerweile aber den Spionageskandal rund um den US-amerikanischen Auslandsgeheimdienst NSA mit ins Kalkül ziehen. Die Daten für die IDC-Studie wurden z.B. im Mai und Juni erhoben – also vor den Enthüllungen. Seitdem haben das weit ausgeworfene Spionagenetz und die Beteiligung vieler IT-Größen (z.B. Google) an der Datenausspähung den Markt beeinflusst. Gerade in der deutschen Wirtschaft, die selbst einem starken Datenschutz gerecht werden muss, waren die Zweifel an der Sicherheit von in der Cloud gespeicherten Daten ja schon immer deutlich akzentuiert.

Vermutlich wird man an diesem Punkt den deutschen Markt separat betrachten müssen. Folgt man den Befunden wie denen des IT-Cloud-Index Q3/2013 von techconsult, dann hat der PRISM-Skandal in etwa die Funktion eines Verstärkers: Unternehmen, die bereits Cloud-Dienste nutzen, waren sich längst über die Risiken im Klaren und sehen nun keinen Grund, auf die Services zu verzichten. Die Skeptiker dagegen finden ihre Zweifel an der Cloud-Sicherheit nur bestätigt.

Für Cloud-Anbieter mit Rechenzentren in Deutschland sehen die techconsult-Analysten aus dem Datenschutzargument sogar einen deutlichen Marktvorteil erwachsen. Aller Voraussicht nach wird bei künftigen Cloud-Entscheidungen die Datensicherheit an Gewicht gewinnen: der Standort der Cloud-Speicher und die dort geltende Gesetzgebung ebenso wie Art und Umfang der Sicherungs- und Schutzmaßnahmen.

Fazit: Ausrechnen statt aufregen

Rückblickend hat sich Cloud Computing nicht als die ganz explosive IT-Revolution erwiesen, als die die Technik anfangs durch die Fachwelt ging. Andererseits hat sich die Wolke auch nicht einfach in Luft aufgelöst. Sie lässt vielmehr einen recht soliden Kern erkennen, den vorausschauende Beobachter wie Dr. Stefan Heng von DB research schon früh (2011) dingfest gemacht hatten: Es sei „gut möglich, dass nach dem Hype in wenigen Jahren keiner mehr den Begriff Cloud Computing verwenden wird. Gleichwohl hat die hinter dem Modewort stehende grundsätzliche Idee der Spezialisierung und Konzentration auf das Kerngeschäft aber mittelfristig gute Aussichten“. Speziell für kleine und mittlere Unternehmen gilt unverändert, dass sie von der Cloud als potenziell extrem praktischen und mächtigen IT-Werkzeug am meisten unmittelbar profitieren können.

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