exploqii (Teil 2): Die klassische Monetarisierung führt zum Erfolg

Detlev Weise, exploqii GmbH
Detlev Weise, exploqii GmbH

Das Berliner Start-up exploqii produziert Er­klär­vi­de­os. Ging es im ersten Teil dieses Interviews noch um die Ge­schäfts­idee hinter der Videoproduktion, so wollen wir im zweiten Teil von Co­foun­der Detlev Weise mehr über die be­triebs­wirt­schaft­li­chen Fakten erfahren. Denn exploqii schreibt – anders als die meisten Start-ups – seit Gründung schwarze Zahlen.

Das Sorgenkind von Start-ups und häufigster Grund für Pleiten in den ersten drei Jahren nach Gründung ist die Finanzierung. Wir wollen von unserem Interviewpartner deshalb wissen, welches Erfolgsrezept hinter der positiven Bilanz seines Unternehmens steckt. Weise: „Wir profitieren da von unserem Geschäftsmodell: Eigentlich ist das ganz langweilig, ganz altmodisch.“ Man produziere die Videos, stelle sie dann dem Kunden in Rechnung und erhalte – in der Regel recht zügig – das Geld.

Was so unspektakulär klingt, dürfte tatsächlich das Erfolgsgeheimnis sein, denn die meisten Geschäftsmodelle in den innovativen Branchen Medien, IT und Telekommunikation setzen auf höchst komplizierte Monetarisierungsstrategien. Unser Eindruck aus vielen ähnlichen Interviews mit Gründern: Gerade jüngere Gründer neigen dazu, einfach alles anders machen zu wollen als die etablierte Konkurrenz. Aber der Glaube, ein innovatives Produkt benötige auch ein innovatives Monetarisierungsmodell, ist sachlich durch nichts gerechtfertigt. Genau genommen ergibt sich aus dieser Koppelung sogar ohne jede Not ein doppeltes Geschäftsrisiko, da nicht nur das Produkt, sondern auch das Monetarisierungsmodell floppen kann. Andersherum formuliert: Eine konservative Monetarisierungsstrategie verringert oft das Gründungsrisiko.

Neben innovativen Produkt- und Dienstleistungsideen sowie einer soliden Monetarisierung sind laut Weise aber auch klassische Unternehmenstugenden der Schlüssel zum Erfolg. Sein Unternehmen verstehe sich in erster Linie als Dienstleister. Deshalb seinen eine solide Budgetplanung, Termintreue, Zuverlässigkeit und ein offener Dialog mit dem Kunden unerlässlich.

Wie soll es mit dem Unternehmen weitergehen? Verständlicherweise reagiert der Berliner Gründer auf die Frage zurückhaltend. Soviel aber verrät er uns: Auf der demnächst anstehenden Messe Learntec (27. bis 29. Januar 2015 in Karlsruhe) werde man für die interne Mitarbeiterschulung eine App-Lösung vorstellen, die auch vertrauliche Inhalte erlaube, da sie auf externe Hoster wie z.B. YouTube verzichten könne. Außerdem plane man, demnächst neben Erklärvideos auch Erklärgrafiken zu produzieren. (ml)