DIHK-Gründerreport 2015: Das Interesse an Gründungen lässt weiter nach

„Deutschland steckt in einer Gründungsmisere“, fasst Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die Ergebnisse des jüngsten DIHK-Gründerreports zusammen. Demnach ging im Jahr 2014 die Zahl aller IHK-Gründungsgespräche um 3 % auf insgesamt 227.703 zurück (2013: 234.627). Dies sei der vierte Rückgang in Folge und ein weiterer Negativrekord.

Schweitzer benennt als wichtige Ursachen für das nachlassende Interesse die demografische Entwicklung und die gute Konjunktur, die den Druck für Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit heraus vermindere. „Aber auch die derzeitige Wirtschaftspolitik ist alles andere als Werbung für Unternehmensgründungen“, konstatiert der DIHK-Präsident und beklagt „ ein Mehr an Bürokratie, das Unternehmen vor allem durch den Mindestlohn aufgebürdet wird“.

Einziger Hoffnungsschimmer sei das zunehmende Engagement von Gründerinnen und Gründern mit Migrationshintergrund. Laut DIHK machen sie „mittlerweile ein Fünftel aller Gründungsinteressenten aus, zeigen sich gut vorbereitet und wollen rasch im Markt Fuß fassen“. Hier gebe es allerdings einen deutlichen Bedarf am Ausbau von Willkommensstrukturen zur Begleitung der ersten Schritte. Vor allem müssten „Bund und Länder ihr Angebot an Sprachkursen auch für Selbstständige verbessern“, so Schweitzer.

Den DIHK-Gründungsreport 2015 gibt es kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: DIHK/rs)