Start-ups: Das Wagniskapital schaut auf Schweden

Apple macht sich ans Musik-Streaming – und Spotify sammelt wenige Tage darauf bei seiner Finanzierungsrunde 526 Mio. US$ ein. Der Wert des Start-ups steigt damit auf geschätzte 8,53 Mrd. US$ – und es freut sich, dass Apple das Prinzip mitmacht. Wo ist so etwas nur möglich? In Schweden. Ob Skype (jetzt: Microsoft) oder Minecraft (jetzt: Microsoft) – das Land steckt offenbar voller Start-ups und Ideen.

Warum das so ist, hat Lauren Davidson in einem lesenswerten Beitrag für den Telegraph genauer untersucht: Zum einen ist der Markt mit der eigenen Bevölkerung (ca. 9,7 Mio.) einfach zu klein – wer dort zu gründen anfängt, denkt von Anfang an global. Das ist schon seit Dynamit und Streichhölzern so, weshalb die Schweden auf viel Erfahrung im Auslandsgeschäft aufbauen können.

Dann hat die Investitionspolitik der 1990er Jahre eine sehr gute technologische Grundlage gelegt: schnelles Internet, Steuerervergünstigungen für digitales Equipment und in der Folge eine ausgewachsene Generation, die mit dem Web aufgewachsen ist und ganz selbstverständlich die neuen Formen von Kollaboration beherrscht. Hinzu kommt ein ein selbstbewusstes Verständnis von Open Access, das bruchlos an das über Generationen eingeübte Allemannsrecht anschließt.

Das Ergebnis ist eine ideenreiche, innovative Gründerszene, die sehr viel stärker auf Anwendung und Nutzen achtet als auf das reine Geschäftsmodell. Und noch etwas: In Schweden gilt das in sehr viel größerem Maße auch für Frauen, die dort mehr im Geschäftsleben stehen als irgendwo sonst in der EU – dank großzügigen Elternzeitregelungen, durchgängig gehandhabter Gleichstellung und 1A-Kinderbetreuung. (Quelle: The Telegraph/red)