Energieeffizienz: In Industrie und Handel steckt noch viel Sparpotenzial

Die Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe ist bei Weitem noch nicht optimal. Die KfW schätzt, dass allein die Erschließung der bestehenden Potenziale die verbleibende Lücke bis zu den Energieeinsparzielen 2020 um ein Drittel verkleinern könnte. Bis dahin soll der Primärenergieverbrauch in Deutschland gegenüber 2008 um 20 % und bis zum Jahr 2050 um 50 % gesenkt sein. 

Allerdings zeigen die Zahlen für 2014, dass bislang erst eine Einsparung von 7 % erreicht ist. „Um die nationalen Energieeinsparziele erreichen zu können, muss das Tempo der Verbesserung der Energieeffizienz also noch deutlich gesteigert werden“, konstatiert Anke Brüggemann in der aktuellen Ausgabe von „Fokus Volkswirtschaft“ (Nr. 96), die es bei KfW Research kostenfrei zum Download gibt. Die Daten dazu findet man bei der AG Energiebilanzen e.V. (AGEB): Insgesamt sank der Energieverbrauch in Deutschland 2014 auf den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung. Die Industrie ist mit einem Anteil von rund 28,5 % der größte Energieverbraucher, allerdings nur knapp vor den Haushalten (28,1 %).

Unter den bereits erfolgreichen Maßnahmen nennt die KfW u.a. Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und die energetische Optimierung von Produktionsverfahren, macht aber auch darauf aufmerksam, dass ein Teil der Einsparung dem Strukturwandel in Richtung Dienstleistungsgesellschaft geschuldet ist. Spielraum sieht die Analyse z.B. in der verstärkten Nutzung von Prozesswärme, in der energetischen Gebäudesanierung sowie generell im Umstieg auf effizientere Technologien bei Elektromotoren, Druckluft, Pumpen und Beleuchtung. Die KfW hat ihr Förderangebot für Unternehmen daher bereits zum 1. Juli noch einmal ausgebaut und auch das Programm „Energieeffizient Sanieren“ überarbeitet. (Quelle: KfW Research/red)