Geschäftskonto

Sauber, vollständig und überschaubar

Von Torsten Montag, gründerlexikon.de

Nirgendwo steht geschrieben, dass Gründer ein eigenes Geschäftskonto eröffnen müssen. Dennoch ist es für den großen Teil auch der kleineren Existenzgründer ratsam, sich eines einzurichten. Denn auf diese Weise wird eine saubere Trennung zwischen den privaten und geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben erreicht.

Existenzgründer sollten sich zeitnah zum Gründungstermin ein Geschäftskonto einrichten – und sich nicht von den anfallenden Kosten abschrecken lassen. Ein Vergleich verschiedenster Banken zeigt, dass Konten möglich sind, die entweder kostenfrei sind (in der Regel bei Online-Banken) oder gegen geringe Gebühren geführt werden (typischerweise bei Regionalbanken)

Steuersicher abgegrenzt

Alle geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben werden auf dem Geschäftskonto erfasst. Damit steigt die Übersicht über die Zahlungen und die Belegsortierung wird vereinfacht. Außerdem ist es auf diese Weise schwer möglich, dass man als Gründer für das Unternehmen relevante Kosten übersieht. Weil private Buchungen wegfallen, entfällt außerdem diese Kennzeichnungsarbeit.

Andererseits ist mit einem zusätzlichen Konto auch zusätzliche Arbeit verbunden. Neben dem Privatkonto muss nun auch das Geschäftskonto im Hinblick auf die Ein- und Auszahlungen überwacht werden. Zunächst jedoch müssen Sie sich als Gründer bei der gewünschten Bank für das richtige Kontenmodell entscheiden, damit die Kontoführungsgebühr möglichst gering bleibt.

Online-Bank oder Regionalbank?

Bei dieser Entscheidung ist für den Gründer nicht nur der Vergleich der unterschiedlichen Gebühren maßgeblich. Wichtige Kriterien sind oft auch der Beratungsbedarf und die persönliche Erreichbarkeit.

Online-Kontoauszüge archivieren
Um der Aufbewahrungspflicht zu genügen, reichen ausgedruckte Online-Kontoauszüge nicht. Es muss vielmehr der originäre, digitale Datensatz der Bank gespeichert werden. Dabei sind die „Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD)“ zu beachten. Unternehmer, die keine digitale Archivierung eingerichtet haben, müssen sich von ihrer Online-Bank die Kontoauszüge in Papierform übersenden lassen.

Online-Bank

Der Hauptvorteil von Online-Banken ist der, dass die Führung des Geschäftskontos meist kostenfrei ist. Auch unerwünschte Beratung entfällt für den aufstrebenden Unternehmer. Andererseits erhalten Sie als Existenzgründer eben auch keine auf Sie zugeschnittene Beratung. Und eine persönliche Erreichbarkeit ist in der Regel nicht gewährleistet. Einige wenige Online-Banken unterhalten aber auch regionale Zweigstellen.

Regionalbank

Regionalbanken punkten damit, dass der Gründer in der Regel einen festen Ansprechpartner bekommt. Das ist v.a. deshalb interessant, weil man für den Start in die Selbständigkeit oft finanzielle Starthilfen braucht. Wenn Sie sich am Anfang der unternehmerischen Tätigkeit eine regionale Bank suchen, kann das für eine Kreditvergabe von Vorteil sein. Freilich sind persönlich Kontakte noch keine Garantie – denn alle Banken müssen die Kriterien von Basel II einhalten.

Die Nachteile der Regionalbank sind die Gebühren, die meist über denen einer Online-Bank liegen. Außerdem dehnen die Berater ihre Tätigkeit gern auch in andere Richtungen aus und kommen mit Aktien oder Versicherungen daher.

Nützliche Links

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