Firmenkreditkarte: Tausendsassa Firmenkreditkarte

Ob die Kaution für den Mietwagen oder ein gepflegtes Geschäftsessen: Kreditkarten sind aus der Geschäftswelt nicht mehr wegzudenken. Manche Businesskarten können sogar noch eine Menge mehr. Etliche Kartenunternehmen bedienen ganz gezielt den Mittelstand.

Aufgeschlüsselt abgerechnet

Von Sabine Philipp

Ob Sie die Kaution für den Mietwagen hinterlegen oder gepflegt essen gehen wollen: Kreditkarten sind aus der Geschäftswelt nicht mehr wegzudenken. Manche Businesskarten können sogar noch eine Menge mehr.

Etliche Kartenunternehmen stellen dabei ganz gezielt auf den Mittelstand ab, da man hier Nachholbedarf ausgemacht hat: Bei einer Umfrage gaben sich nur 23 % der KMU als Firmenkreditkartennutzer zu erkennen. Dabei ruft man z.B. bei American Express die Goldversion als „die ideale Karte für kleine und mittelständische Unternehmen, für Freiberufler und Selbstständige“ aus. Bei MasterCard und Visa hängen die Leistungen im Einzelnen von der ausgebenden Bank ab. Da könnte es sich unter Umständen sogar rechnen, ein Zusatzkonto bei der Konkurrenz zu eröffnen, falls Ihre Bank die gewünschte Karte nicht im Programm hat. Voraussetzung für den Einsatz, namentlich im Außendienst, ist freilich eine klar und eindeutig fixierte Spesenordnung.

Amex geht auf Reisen

Mit der American Express Business Gold Card können Sie Privat- und Geschäftsreisen durch den Gold Card Travel Service buchen lassen. Der Business Assistant Service steht Ihnen zur Seite, wenn Sie kurzfristig einen Konferenzraum benötigen oder einfach nur einen Tisch fürs Geschäftsessen reservieren möchten. Ebenso wie der 24h Global Assist, den Sie z.B. bei juristischen oder medizinischen Notfällen konsultieren können. Außerdem enthält das Kärtchen eine Auslandskrankenversicherung und einen europaweiten Kfz-Schutzbrief, die vom Karteneinsatz unabhängig sind. Das Zahlungsziel ist um 20 Tage verlängert.

Dazu gibt es die Management Information Reports. Das sind individuell aufbereitete Daten, die die Erfassung und Kontrolle der Geschäftsausgaben erleichtern. Sie erhalten dann am Ende eines Steuerjahres eine Jahresaufstellung aller Ausgaben, aufgeschlüsselt nach verschiedenen Kategorien wie z.B. Flug, Tanken, Hotel, Restaurant etc. und nach Karteninhabern. Ein nettes Extra sind die Bonuspunkte, die Sie bei jedem Karteneinsatz sammeln und gegen attraktive Prämien umtauschen können.

Im ersten Jahr ist die Karte beitragsfrei, ab dem zweiten Jahr werden 140 Euro per annum fällig. Die Jahresgebühr entfällt bei 10.000 Euro Umsatz pro Jahr.

Ab einem Geschäftsreisevolumen von über 100.000 Euro pro Jahr kann sich die Corporate Card des Unternehmens rechnen. Durch die detaillierten Abrechnungen können Sie die die Ausgaben der Mitarbeiter besser nachvollziehen und Einsparpotenziale nutzen. Die Kosten werden nach Volumen bemessen.

Jede Bank hat ihre Mastercard

Preise und Zusatzleistungen der MasterCard hängen stark von dem Geldinstitut ab, das sie ausgibt. MasterCard selbst vergibt nur die Lizenz. Meist kostet das Goldkärtchen zwischen 60 und 80 Euro und enthält meist diverse Reiseversicherungen, die aber häufig nur bei Karteneinsatz greifen. Das kann unter Umständen schwierig werden, da Reisebüros wegen der Extragebühren die Plastikkarten nicht so gerne sehen.

Die Sparda-Bank gibt für 150 Euro pro Jahr die SpardaMasterCard in der Platinum-Variante aus. Neben dem weltweiten Zugang zu VIP-Lounges auf Flughäfen bekommt man, unabhängig vom Karteneinsatz, eine Auslandsreisekrankenversicherung, eine Reiserücktrittskostenversicherung und Reiseprivathaftpflichtversicherung. Ab einem Jahresumsatz von 7500 Euro gibt’s die Jahresgebühr geschenkt – eine schöne Überraschung, die Ihnen auch bei vielen Goldkärtchen winkt.

Visa gibt es in Varianten

Auch bei Visa schnürt die jeweilige Bank das Leistungspaket der Karte. Die Visa Card Gold kostet meist zwischen 60 und 80 Euro pro Jahr; bei hohen Umsätzen gibt es die Gebühr zurück.

Bei der Postbank können Sie zur Visa Card noch optional die DER FCm Travel Solutions wählen, mit dem Sie oder Ihre Mitarbeiter Geschäftsreisen per Telefon, Internet oder Fax buchen und bequem mit der VISA Business Card bezahlen können. Sie bekommen dabei eine eigene Service-Hotline und exklusiv ausgehandelte Tarife auf derzeit über 3000 Strecken, die den marktgünstigsten Preis für die angefragte Buchungsklasse und den Buchungszeitraum garantieren. Eine Auslandsreisekranken- und -unfallversicherung gibt es dazu – egal, ob Sie mit der Karte zahlen oder nicht. Für die Reiserücktrittskostenversicherung ist die Kartenzahlung der Reise aber unabdingbar.

Speziell für Juristen hat die Postbank noch die Postbank Juristen Card für 80 Euro mit Jahresentgeltrückerstattung (50 % bei 7500 Euro bzw. 100 % bei 12.500 Euro) in petto. Dazu gibt es einen kostenlosen Anderkonto-Service für bis zu zehn Konten; er beinhaltet das Bereitstellen von Treuhandkonten, die ein Jurist flexibel für seine Mandanten nutzen kann, z.B. bei der Veräußerung von Immobilien.

Fazit: Extras müssen sich auch lohnen

So schön sich ein Reiseversicherungspaket anhört: Jemand, der tagein, tagaus im stillen Kämmerlein vor sich hinarbeitet, ist meist besser mit der normalen Karte und einer Zusatzversicherung nach Bedarf bedient. Für Vielflieger hingegen können jedoch Services wie der Zugang zu den VIP-Lounges viel bringen. Vergleichen Sie also genau, was Sie brauchen – und was Sie sonst dafür zahlen würden. Mit Ihrer Privatkarte sollten Sie – egal, ob Chef oder Vertriebler – lieber gar nichts Dienstliches begleichen. Das bringt Sie spätestens bei der Steuer nur in Teufels Küche.

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