Cloud Computing für Gründer

Die Business-Cloud organisiert 3D-Druckdienste

Von Sabine Jung-Elsen, Scopeviso AG

Ralf Steinbeck will es noch einmal wissen. Er ist Anfang fünfzig, eine gestandene Per­sönlich­keit, langjähriger Abteilungs­leiter und – Gründer! 3D-Druck fasziniert ihn so sehr, dass er darauf eine spe­zia­li­sierte Be­ratung aufbaut. „Der 3D-Druck bietet im in­dustriellen Um­feld un­glaub­liche Möglich­keiten. Doch die wenigsten Unter­neh­men kennen sie. Hier setze ich mit meinen Be­ratungs­leistungen für die Fer­tigungs­industrie an“, erklärt er seine Geschäftsidee.

Vertrieb aus dem Home Office

Die Aufgaben von Lividus Consulting umfassen Business-Check-up, Prozessanalyse, Projektleitung und Automatisierungsberatung. „Wir lassen beispielsweise Ersatzteile für hochkomplexe Maschinen entwickeln und anfertigen“, sagt Steinbeck. Diese Ersatzteile werden mit 3D-Druckern erstellt. Aufgabe von Lividus ist es, das benötigte Teil mit einem 3D Scanner aufzunehmen, dann in CAD-Software zu übertragen und schließlich in einem 3D-Drucker zu fertigen. Laut Steinbeck ist dies heute bis zu einer Größe von zwei Kubikmetern und mit einem Metallanteil von bis zu 80 % möglich.

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Ralf Steinbeck ist Geschäftsführer von Lividus Consulting, einer Unternehmensberatung, die sich auf das Thema 3D-Druck spezialisiert hat. Die Lividus Consulting GmbH von hat ihren Sitz in Bergisch Gladbach, ist aber bundesweit aktiv. Auch die Vertriebsmitarbeiter sind bundesweit tätig – ein Geschäftsmodell, das sich am besten in der Cloud umsetzen lässt.


Lividus Consulting GmbH, Jägerstraße 108, 51467 Bergisch Gladbach, Tel.: 02202-9428900, Fax: 02202-9428902, info@lividus-consulting.de, www.lividus-consulting.de

Derzeit wird ein Netzwerk von Vertriebsmitarbeitern und Technikern aufgebaut. Steinbecks Geschäftspartner arbeitet in Brandenburg, ein Consultant arbeitet in Berlin und in Kürze beginnen Vertriebsmitarbeiter in Niedersachsen/Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Hessen; Baden-Württemberg und Bayern sollen später folgen. Bis 2015 werden es insgesamt vier Vertriebler und drei Techniker sein – alle im Home Office.

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Seit Anfang November 2014 ist Lividus Consulting Partner der jungen Rimstinger Construction Zone GmbH & Co. KG. Mit 37 cm Bauhöhe ist der CZ-1 herausragend im Bereich der 3D-Desktop-Printer. (Bild: Construction Zone)

Kaufmännische Lösung aus der Cloud

Zentrale Frage: Wie sollen all diese Mitarbeiter in die Geschäftsprozesse eingebunden werden? „An das Thema Cloud habe ich zunächst gar nicht gedacht“, so Steinbeck, der eigentlich ein Programm aus der Box kaufen wollte. „Meine Idee war, den Zugriff über VPN zu realisieren, doch dann hätte ich eine eigene IT-Infrastruktur aufbauen müssen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir aber keinen IT-Mitarbeiter leisten – ganz zu schweigen davon, dass ich gerade jetzt in der Anfangsphase gar keinen Kopf für IT habe.“

Sehr schnell kam Steinbeck so zu der Überzeugung, dass sich sein dezentral organisiertes Geschäft sinnvoll nur in der Cloud abbilden lässt – eine Alternative, die sich insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen aus dem Mittelstand rechnet, denn Investitionen in Software entfallen, die Programme sind immer auf dem aktuellen Stand und die Cloud garantiert exzellente Verfügbarkeit und Datensicherheit durch eine Vielzahl von Backups.

Basis für Kundenbindung und Vertrauen

Die Recherche nach einer kombinierten Lösung für Vertrieb, Abrechnung und Finanzen führte ihn zu Scopevisio. In der Software kann Steinbeck all seine wesentlichen Geschäftsabläufe abbilden. „In unserem Geschäft ist die Nähe zu unseren Kunden essenziell“, erläutert der Geschäftsführer. Steinbeck ist in der Branche bekannt und genießt großes Gastbeitrag:Vertrauen. Dieses kann und will er nicht verspielen – ganz im Gegenteil: Er will es durch exzellente Beratung noch weiter ausbauen. Dafür braucht es nicht nur gute, sondern auch informierte Mitarbeiter. Wer so dezentral aufgestellt ist wie Lividus, benötigt eine gemeinsame Arbeitsplattform, die es erlaubt, von jedem Ort zu jeder Zeit auf relevante Daten zuzugreifen.

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Die Scopevisio AG
entwickelt eine neue Generation von Unternehmenssoftware, die ausschließlich in der Cloud bereitgestellt wird. Das Produktspektrum umfasst Anwendungen für Vertrieb, Marketing, Verkauf, Projekte, Buchhaltung und Dokumentenmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen. Die Module können einzeln genutzt oder zu einer integrierten Komplettlösung verbunden werden. Scopevisio wurde 2007 gegründet und beschäftigt am Firmensitz in Bonn derzeit 60 Mitarbeiter.


Scopevisio AG, Rheinwerkallee 3, 53227 Bonn, Tel.: 0800-8008002, Fax: 0800 500 00 20, info@scopevisio.com, www.scopevisio.com

Gemeinsam am Erfolg arbeiten

Mehr als 80 % ihrer Arbeit verbringen Steinbecks Vertriebler beim Kunden vor Ort – meist KMU aus dem Maschinen- und Anlagenbau. Dabei ist es enorm wichtig, dass die Kommunikation mit dem Kunden dokumentiert wird. Bei Scopevisio geschieht das in der Cloud Kundenakte, in die alle E-Mails, Dokumente und Notizen einfließen. So sind alle Beteiligten immer auf dem aktuellen Stand – was sich insbesondere vor Kundenterminen als wertvoll erweist. Jeder Vertriebler schreibt in Scopevisio seine Angebote und hinterlegt sie beim Kontakt.

Judith Steinbeck kümmert sich in Bergisch Gladbach um die Auftragsabwicklung. Und Steinbecks Tochter führt neben ihrem Studium die Buchhaltung durch. Geplant ist außerdem, dass sich die Techniker ihre Aufgaben aus dem System abholen, ihre Tätigkeitsberichte einscannen und in Scopevisio beim Kontakt ablegen. Diese Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg lässt sich nur in der Cloud einfach realisieren.

Verteilte Teams begleiten und steuern

Erfordert dies nicht alles eine enorme Disziplin? „Ja und nein“, erläutert Steinbeck. „Natürlich füllt sich die Software nicht von alleine. Aber gerade bei Scopevisio machen viele Automatismen den täglichen Umgang einfach. Die Arbeit, die wir reinstecken, wird jedenfalls durch den Nutzen, den wir durch diese gemeinsame Arbeitsplattform haben, aufgewogen.“ Steinbeck ist auf diese Weise jederzeit über die Vertriebsaktivitäten informiert, über laufende Projekte und über den finanziellen Status seines Unternehmens. „Wie sonst könnte ich die Projekte meiner verteilt arbeitenden Vertriebskollegen und Techniker von Bergisch Gladbach aus begleiten?“, fragt Steinbeck. Und ergänzt schließlich: „Ohne Cloud wäre ich eigentlich gar nicht in der Lage, mein Unternehmen zu steuern.“

Fazit: Für die Zukunft aufgestellt

Steinbeck ist nicht nur Unternehmer, sondern auch Visionär: „Innovationen sind mein Thema. Mich fasziniert einfach, was heutzutage bereits möglich ist und was in Zukunft Alltag sein wird.“ Selbstredend müsse er auch innovative Formen der Arbeit schnell und effizient in seinen Firmenalltag integrieren. „Auch deshalb die Cloud“, fasst Steinbeck zusammen. Die Arbeitswelt wird sich in den kommenden Jahren grundlegend ändern. „Wer dabei bestehen möchte, der muss frühzeitig die Zeichen der Zeit erkennen und sich entsprechend positionieren.“

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