Energie-Wende: Energiepolitik muss europäisch ticken

Hildegard Müller, BDEW
Hildegard Müller, BDEW

Hildegard Müller ist Vorsitzende der Hauptgeschäftsfüh­rung des Bundesverbands der Energie- und Wasser­wirtschaft (BDEW) und vertritt damit rund 1800 Un­ternehmen. Wir wollten von ihr wissen, ob Deutschland die Energiewende angesichts der aktuellen Probleme in Europa noch wie geplant schaffen kann. Die Antwort fiel diplomatisch aus: Es handle sich zwar um ein ehrgei­ziges Ziel, sei aber machbar – wenn eine europäische Energiepolitik komme, denn Deutschland sei schließlich keine Insel.

Hildegard Müller setzt sich in ihren Statements meist nicht nur für die Energie- und Wasserwirtschaft ein, sondern auch für die Belange der ganzen Wirtschaft. Deshalb forderte sie in unserem Interview nicht zum ersten Mal von der Regierung eine Überprüfung der zahlreichen Abgaben auf Energie. Schließlich stünden die deutschen Unternehmen in einem heftigen Wettbewerb mit Konkurrenten in und außerhalb Europas. Ihre Vermutung, dass einige der Abgaben auf Energie keineswegs der Energiewende dienen, sondern der Aufbesserung der Staatskasse, teilen viele Unternehmer.

Was Hildegard Müller zu sagen hat, besitzt Gewicht. Immerhin vertritt der BDEW mit seinen 1800 Mitgliedsunternehmen rund 90 % des Stromabsatzes, gut 60 % des Nah- und Fernwärmeabsatzes, 90 % des Erdgasabsatzes sowie 80 % der Trinkwasserförderung und rund ein Drittel der Abwasser-Entsorgung in Deutschland. (ml)