CeBIT Innovation Award 2015: Biometrie und Verschlüsselung treten an um Platz 1

Die Preisträger des CeBIT Innovation Awards 2015 sind gewählt. Drei Teams konnten die Jury von der Nutzerfreundlichkeit ihrer IT-Anwendungen überzeugen. Der Preis zeichnet 2015 zum dritten Mal die erfindungsreichsten deutschen IT-Entwickler des Jahres aus. Erst auf der kommenden CeBIT entscheidet sich jedoch, welche der drei Lösungen auf Platz eins, zwei oder drei landet.

Ausgezeichnet wird in diesem Jahr Markus Weber, Leiter Forschung und Entwicklung der digipen technologies GmbH (2017 Insolvenz). In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) hat er die biometrische Unterschrift digisign entwickelt, die jeden Schriftzug entschlüsseln kann – nach seinem zeitlichen Verlauf, den Druckinformationen an jedem Punkt und seiner genauen Geschwindigkeit. Auf diese Weise lässt sich eine normale, handschriftliche Unterschrift nutzen, um eine digital geleistete Unterschrift fälschungssicher und rechtsgültig zu machen. Mit der digipen-Technologie übertragen z.B. Außendienstmitarbeiter handschriftliche Informationen über ein mobiles Endgerät. Benötigt werden ein speziell gerastertes Papier und ein spezieller Stift. Der Stift ermittelt die biometrischen Merkmale des Schriftzugs, verschlüsselt sie und hinterlegt sie digital.

Außerdem erhalten Manfred Ide, Nadine Weiberg und Christopher Herborn einen Preis: für eine App zur fotooptischen Holzvermessung mit dem Smartphone. Mit Fovea können Förster und Beschäftigte in der Holzindustrie die genaue Anzahl und die Maße von Baumstämmen auch in sehr großen Mengen sofort bestimmen. Die App erstellt aus mehreren Einzelfotos ein Panoramabild von den sogenannten Holzpoltern, aus sich alle erforderlichen Ergebnisse für die Holzvermessung ablesen lassen. Derzeit wird noch ein Großteil des Holzes mit der Hand abgezählt und vermessen.

Ebenso überzeugen konnten die Forscher Dr. Roman Priebe, Lukas Neumann und Dr. Marco Schreiber von Mynigma mit ihrer E-Mail-App M für iPhone und iPad. Durch integrierte Funktionen verschlüsselt sie die Nachrichten automatisch. Versionen für andere Plattformen sollen folgen. Alle Arbeiten der Erzeugung, Verteilung und Verwaltung von Schlüsseln übernimmt M automatisch. Auch die Koordination des Verschlüsselungssystems zwischen stationären und mobilen Endgeräten besorgt M und erlaubt so die Sicherheit verschlüsselter Mails im Büro wie unterwegs. Das Überwachen und Mitlesen durch unbefugte Dritte soll mit dieser Technik unterbunden werden – zumindest dürfte die Hürde für Angriffe deutlich höher liegen.

Die Preisträger stellen ihre Projekte auf der kommenden CeBIT 2015 (16.–20. März) in Hannover am Stand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vor (Halle 9, Stand D40). Dort wird die Jury am 16. März (11 Uhr) auch bekanntgeben, welches Projekt als Sieger hervorgeht. Der Preis ist mit insgesamt 100.000 Euro dotiert. (Quelle: Deutsche Messe/hw)