Statistik: Das Interesse an der CeBIT schwinde(l)t

Momentan macht eine F.A.Z.-Grafik die Runde, die CeBIT lasse die Leute kalt und kälter, denn das Interesse an der Messe „schwindet dramatisch“. Als Beleg müssen die Google-Suchanfragen seit 2004 herhalten, die im zeitlichen Verlauf einen zunächst rasant, dann gemütlich zurückgehenden März-Ausschlag zeigen. Was soll uns das sagen?

Es bedeutet zunächst, dass man bei der F.A.Z. etwas Datenjournalismus ausprobieren will, von dem man so viel hört, und dass sich das Statista-Abonnement rentieren muss. Zumindest hätte eine Vergleichsabfrage stutzig machen können, wie sie Google Trends jederzeit (gratis) liefert: Denn auch das Interesse an Musik lässt deutlich nach, an der Presse und am Internet überhaupt. Die CeBIT ist immerhin etwa so beliebt wie Schokolade, und Schokolade wiederum nur wenig verlockender als Spinat. Hier der Beweis:

Das gibt zu denken. Und dies ebenfalls: Katzen sind etwas beliebter als Microsoft. Nun weiß man, dass speziell Katzen die ureigene Domäne von Facebook und YouTube sind. Von dort wäre der Gedankensprung nicht weit zur Vermutung, dass jeder, der sich für die CeBIT interessiert, längst seine Bookmarks gesetzt hat und vor allem: alles Notwendige mittlerweile über seine Xing-, Google+ und Facebook-Kanäle aufgetischt bekommt.

Die plausiblere Deutung der Statista-Grafik lautet: 2004 musste man nach der CeBIT im Web noch suchen; heute ist das Vorschlagswesen im Internet so weit gediehen, dass wir nur auf das nächste Posting zu tippen brauchen.

Und selbst solche Daten wären am Ende egal. Wie wir die CeBIT finden, hängt nämlich nicht davon ab, ob andere sie suchen. Wer es noch nicht weiß: Hannover, Messegelände. Das MittelstandsWiki und sein Herausgeber Thomas Jannot sind auch dort: auf der Security Plaza in Halle 6 im Forum B16. (fe)