Mediation

Abrüstung im Grabenkrieg

Von Dr. rer. nat. Jürgen Kaack, STZ-Consulting Group

Mediation ist eine Methode zur Unterstützung bei der Problemlösung, z.B. bei unterschiedlicher Auslegung von Verträgen, in der Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern und Kunden, aber auch bei Personalproblemen oder Mobbing-Fällen. Der Mediator versucht als unparteiischer Vermittler die eigentlichen Problembereiche zu identifizieren und sucht nach Kompromissen, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.

Ziele

In manchen Fällen ist die Mediation eine kostengünstige und schnelle Möglichkeit zur Beseitigung von Unstimmigkeiten und gut geeignet als Alternative zu einer gerichtlichen Klärung – die natürlich immer noch möglich ist, falls auch mittels einer Mediation keine Problemlösung möglich ist. Die Grundidee der Mediation besteht darin, eine Situation, die durch emotionale Aufladung zu eskalieren droht, durch eine sachliche Analyse zu prüfen und auf der Basis einer rationalen Diskussion zu lösen.

Die neutrale und unvoreingenommene Sicht des Mediators kann helfen, einseitige Betrachtungen zu erweitern und Verständnis für die Perspektive der anderen Partei zu entwickeln. Durch die Schaffung einer bewussten Distanz zum eigentlichen Problem kann die Grundlage für eine Lösung gelegt werden. Damit dies möglich ist, sollte der Mediator vorher nicht in einer Geschäftsbeziehung zu einer der Parteien stehen oder in einer anderen Weise voreingenommen sein. So ist der Mediator nicht „Anwalt“ einer der Parteien, sondern eher neutraler „Schiedsrichter“. Ohne den Willen der Beteiligten zu einer Lösung hat allerdings auch der Mediator keine Hoffnung auf Erfolg.

Verfahren

Oft sind Missverständnisse, unklare Äußerungen oder Verhaltensweisen die Auslöser für Streitigkeiten. Dies gilt bei innerbetrieblichen Problemen zwischen einzelnen Mitarbeitern ebenso wie zwischen ganzen Abteilungen. Die konsequente Versachlichung und die Ansprache erkannter Ursachen können ein wichtiger Schritt zur Problemlösung sein.

Für das Vorgehen bei der Mediation gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Auf jeden Fall muss sich der Mediator ein eigenes Bild der Situation machen. Für die Mediation im geschäftlichen Umfeld ist es dabei von Vorteil – vielleicht sogar Voraussetzung –, dass der Mediator eigene Erfahrungen als Unternehmer, am besten in der jeweiligen Branche besitzt, so dass er die Situation beurteilen kann. Nur auf der Basis von Erfahrung und Analyse lassen sich die richtigen Fragen stellen und Lösungsvorschläge entwickeln.

Fazit: Mediation statt Anwalt

Auch für ein mittelständisches Unternehmen ist die Mediation eine sinnvolle Methodik. Im Vergleich zu einer Rechtsstreitigkeit vor Gericht ist die Mediation in der Regel mit geringeren Kosten verbunden und führt zu schnelleren Lösungen. Dabei sollten Sie bedenken: Auch vor Gericht werden die Parteien in den meisten Fällen zu einem Kompromiss angehalten.

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