BITKOM-Umfrage: Unternehmen unterschätzen Empörungswellen

Eine BITKOM-Umfrage unter 172 Unternehmen der IT-Branche hat ergeben, dass viele Firmen nur unzureichend auf massenhafte öffentliche Kritik vorbereitet sind, die sich als so genannte Shitstorms in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter entlädt. Dabei nutzten 60 % der IT-Unternehmen Facebook für die Kommunikation mit Kunden und anderen Interessengruppen.

Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder erklärt:

„Bei einer Krise werden die Facebook-Seiten von Unternehmen in der Regel zum zentralen Anlaufpunkt für öffentliche Kritik. Organisationen sollten strukturell und personell auf einen Shitstorm vorbereitet sein, sonst droht ihnen erheblicher Schaden für Image und Reputation.“

Dem BITKOM zufolge verfügen nur 42 % der befragten Unternehmen über einen Krisenplan für die Kommunikation auf Facebook, bei 45 % sei das nicht der Fall. Ein Viertel der Unternehmen mit einer Facebook-Präsenz habe nicht einmal einen festen Mitarbeiter, der sich um die Seiten kümmert; bei 29 % ist ein Mitarbeiter für den Facebook-Auftritt zuständig, bei 41 % sind es zwei oder mehr.

Das Problem zeigt sich unter anderem darin, dass es nur bei 37 % der befragten Unternehmen feste Vorgaben gab, innerhalb welcher Zeit auf Beiträge von Nutzern reagiert werden soll (bei 50 % war das nicht der Fall). Für den Hightech-Bundesverband war die Reaktionsgeschwindigkeit ein Indikator für die Krisenfestigkeit auf Facebook, da sich Kritik in sozialen Netzwerken sehr schnell verbreitet. Von den befragten Unternehmen meinten hingegen 54 %, dass ein Shitstorm auf Facebook keine ernste Gefahr für die Reputation des Unternehmens darstelle. (Quelle: BITKOM/sp)