Eine Gruppe von Materialwissenschaftlern arbeitet derzeit an einem neuen Verfahren, um Flugzeugbauteile in einem Laserschmelzprozess aus einer Titanlegierung herzustellen.
Im Rahmen des von der FFG geförderten Projekts 3dAeroTiP suchen Wissenschaftler der Forschungsgesellschaft Joanneum Research in Graz nach der optimalen Methode, um die Titan-Aluminium-Vanadium-Legierung Ti6Al4V mit einem 3D-Drucker zu verarbeiten. Sie verschmelzen dazu das pulverförmige Ausgangsmaterial schichtweise mithilfe eines Lasers. Um dieses vor allem aus der Kunststoffverarbeitung bekannte Laser-Melting-Verfahren zu optimieren, modifizieren die Forscher unter anderem die Geschwindigkeit des Lasers bzw. die Energiemenge, die er lokal in das Pulver einbringt. Auch der Fahrweg des Lasers über das Pulverbett wird noch angepasst, sodass er möglichst keine Leerwege zurücklegt.
Als Bauteile dienen den Wissenschaftlern dabei das Scharnier der Triebwerksabdeckung eines Airbus 330 sowie ein Beschlag für die Bremsklappen einer Maschine von Boeing. Die Versuche haben ergeben, dass sich diese Teile durch das Laserschmelzen im Vergleich mit dem bisher verwendeten Fräsverfahren etwa 13 % leichter machen lassen. Gleichzeitig sollen die Herstellungskosten um rund 20 % sinken.