Unternehmensleitbild

Werte und Ziele kommunizieren

Von Hans Klumbies

Das Unternehmensleitbild wird geprägt von allgemeinen Wertvorstellungen, die eine Art Verfassung des Unternehmens bilden. Es ist nicht aus einer einzelwirtschaftlichen Perspektive gefasst, sondern widmet sich fundamentalen gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufgaben. Das Unternehmensleitbild kann zum Beispiel die Stellung gegenüber Gesellschafts- und Wirtschaftsordnungen festlegen oder Richtlinien für die Kommunikation mit Mitarbeitern, Kunden oder anderen Anspruchsgruppen definieren.

Das Unternehmensleitbild ist verbindlich formuliert und informiert das Management und die Mitarbeiter über die gewünschten Werte, Normen sowie die Grundprinzipien der Firma.

So sind wir wirklich

Wird das Leitbild eines Unternehmens veröffentlich, erzielt es in der Regel eine starke und imagebildende Außenwirkung. Die Leitbilder werden durch Image-Broschüren oder Internet-Seiten der Öffentlichkeit nahe gebracht. Den eigenen Mitarbeitern gegenüber erfolgt die Veröffentlichung meistens durch Aushänge innerhalb der Firma oder anderweitige interne Publikationsmedien.

  • Ein Leitbild sollte möglichst kurz, prägnant und verständlich formuliert werden. Umständliche Formulierungen erschweren die Zustimmung und führen oft zu Disputen über Begriffe.
  • Eine ganzheitliche Perspektive muss entwickelt werden, um die Interessen aller wichtigen Gruppen im Unternehmen zu berücksichtigen.
  • Das Leitbild sollte Sinn stiftend sein, damit sich die Mitarbeiter damit identifizieren können.
  • Eine gemeinsame Wertebasis des Unternehmens dient der Orientierung der Belegschaft.
  • Grundlegende Ziele und Überzeugungen müssen definiert werden, die für das Unternehmen gültig sein sollen.
  • Das Leitbild muss die Verantwortung gegenüber den verschiedenen Stakeholdern beschreiben.

Gefühlte Selbstwahrnehmung

Eine Untersuchung von KPMG (1999) in Zusammenarbeit mit der Universität Erlangen-Nürnberg über Unternehmensleitbilder in deutschen Unternehmen kam zu folgendem Ergebnis:

  • 85 % der größten tausend deutschen Unternehmen verfügen über ein schriftliches Unternehmensleitbild.
  • 71 % der Firmen haben Mitarbeiter, die nicht in den oberen Führungsebenen tätig sind, beim Entwicklungsprozess des Leitbildes beteiligt.
  • Bei der Entwicklung des Leitbilds hat sich eine Mischung aus Top-down- und Bottom-up-Ansatz bewährt: Das Management gibt einen Entwurf vor, anschließend werden die Mitarbeiter in die Weiterentwicklung miteinbezogen. Es ist von Vorteil, möglichst viele Mitarbeiter daran zu beteiligen, um eine ausreichende Realitätsnähe des Leitbildes zu erreichen und gleichzeitig die Identifikation der Mitarbeiter zu fördern.

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