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App-Marketing: Wie erfolgreiches App-Marketing funktioniert

Eine eigene App ist momentan das hipste Marketing-Instrument überhaupt. Entsprechend heftig umkämpft sind die oberen Plätze im Download-Ranking. Damit das mobile Publikum überhaupt von einer Neuheit erfährt, braucht es eine durchdachte Strategie. Die wichtigsten Punkte hat Oliver Schonschek zusammengefasst.

Auf Smartphones und Tablets ankommen

Von Oliver Schonschek

Fast eine Milliarde App-Downloads in Deutschland – das klingt nach einer Erfolgsgeschichte. Ist es auch, aber nicht für jede der rund einer Million Apps weltweit. Wenn Sie selbst eine anbieten oder anbieten wollen, sollten Sie die Zahl der Nutzer nicht dem Zufall überlassen, sondern der richtigen Marketing-Strategie.

Rund 210 Mio. Euro betrug 2011 der Umsatz mit den kleinen Anwendungen (Apps) für iPhone, iPad und Android-Geräte. Das entspricht einem Umsatzwachstum von 123 % innerhalb von zwölf Monaten. Der wahre Erfolg liegt allerdings bislang nicht im direkten Umsatz, denn 88 % der Apps sind kostenlos. Wer eine eigene App anbietet, möchte damit zunächst seine Bekanntheit steigern, neue Vertriebswege im mobilen Internet gehen und neue Zielgruppen ansprechen, die eher in der Smartphone-Welt als im klassischen Online-Shop zu finden sind.

Auffallen will gelernt sein

Doch auch dort treffen Sie auf Konkurrenz – bei rund einer Million verschiedenen Apps weltweit. Je nach Kategorie kann es schwer werden, den potenziellen Nutzern aufzufallen. Sieht man sich z.B. den Android-Marktplatz Google Play an, werden in einem Bannerbereich einzelne Apps präsentiert, dann folgen die Top-Platzierungen unter den kostenpflichtigen und den kostenlosen Apps, also die Apps, die es erst einmal geschafft haben. Wie aber wird eine Mobilanwendung zum Aufsteiger oder zur Empfehlung der Redaktion? Wie fällt man bei Google Play oder im App Store für iPhones und iPads auf?

Diese Frage können selbst Profis oft nicht erfolgreich beantworten. Wie die „First Annual Developer Survey“ von App Promo zeigt, können 59 % der App-Anbieter bzw. Entwickler nicht einmal die Entwicklungskosten für die App wieder einspielen. Nur 11 % der befragten, professionellen Anbieter schaffen mehr als 500.000 Downloads, 63 % erreichten mit ihrer besten App weniger als 50.000 Downloads. Wie schwierig ist dann wohl erst der Erfolg für ein mittelständisches Unternehmen, das erst in die App-Welt einsteigt! Nun, das kommt darauf an.

Das Suchverhalten entscheidet

Zuerst einmal sollten Sie Ihre App dort geschickt platzieren und anpreisen, wo die Nutzer tatsächlich suchen. So hat eine Umfrage von Nielsen ergeben, dass es wenig Sinn macht, z.B. in einer anderen App für die eigene zu werben (das so genannte In-App Advertising). Neben den Empfehlungen von Freunden und Familie ist es die gute Platzierung auf der jeweiligen Marktplattform, die für den Erfolg verantwortlich ist. Gute Bewertungen und ein gutes Ranking bekommen aber nur Apps, die sich die folgenden Punkte zu Herzen genommen haben.

Von der Entwicklung bis zum Marktplatz

Die Nutzer erwarten von einer App nützliche oder interessante Funktionen, eine einfache Bedienung und eine unkomplizierte und schnelle Installation. Daran müssen Sie bereits bei der Entwicklung denken, egal ob eigene Programmierer zugange sind, externe Entwickler oder ob Sie sich mit Hilfe eines App-Baukastens ans Werk machen.

Welche Funktionen die Anwender wünschen, wissen Sie entweder durch profunde Kenntnis Ihrer Zielgruppe oder aus Umfragen. Sie können sich aber auch die Mitbewerber in den entsprechenden Kategorien der App-Marktplätze ansehen. Wer hier eine gute Platzierung hat, macht zumindest einiges richtig.

Geschaefte mit mobilen Apps.jpg

Schwarz auf Weiß
Was Apps fürs Business leisten können, erklärt Oliver Schonschek kompakt und genau im E-Book „Geschäfte mit mobilen Apps“, das es als freies PDF im Pressezentrum des Mittel­standsWiki gibt.

Wenn Sie keine App-Version sowohl für Apple-Geräte als auch für Android-Geräte anbieten können, sollten Sie in Erfahrung bringen, welche Plattform bei Ihrer Zielgruppe vorherrscht. Umfragen und Studien zu Smartphone- und Tablet-Nutzern finden Sie regelmäßig im Netz. Unter Umständen werden Sie dann feststellen, dass Sie eher auf Android setzen sollten, auch wenn die meisten Studien bislang die iPhone-Nutzer als wertvollste Zielgruppe ansehen.

Unabhängig von der Plattform müssen Sie jedoch die Datensicherheit Ihrer Kunden gewährleisten können.

Datenschutz als Vertriebsargument

Denn laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesverbraucher­ministeriums sorgen sich immerhin 26 % der Smartphone-Nutzer um die Sicherheit bei der Nutzung von Apps. Dieser Sorge sollten Sie begegnen und tatsächlich eine aussagekräftige Datenschutzerklärung und eine verständliche Nutzungsbedingung vorsehen – und nur die Berechtigungen bei der Installation einfordern, die Sie wirklich brauchen. Wenn z.B. Standortdaten für Ihre App keine Rolle spielen, verzichten Sie auf die entsprechende Berechtigung.

Bitte beachten Sie: Die nationalen Datenschutzgesetze in der EU, also auch das BDSG, wurden zum 25. Mai 2018 durch die Bestimmungen der EU-Datenschutz-Grundverordnung ersetzt.

Schaufensterdekoration im App-Store

Wenn Sie eine nutzerfreundliche, datenschutzgerechte App im Angebot haben, sollten Sie diese auf dem Marktplatz bestmöglich präsentieren. Dazu gehört ein sprechender Name, die Wahl der Kategorie, in der die Zielgruppe am ehesten suchen wird, die Vergabe passender Schlagworte, eine aussagekräftige Beschreibung (bei der Sie die Vorteile durch die Nutzung hervorheben) und gute Screenshots.

Wer noch etwas mehr tun kann und will, macht ein Video vom Einsatz und betreibt eine Fanpage auf Facebook & Co. Selbstverständlich sollten Sie auf Ihrer Website die App verlinken, die Adresse auf Ihrer Printwerbung und in E-Mails nennen und vielleicht den Download erleichtern, indem Sie einen QR-Code (Quick Response Code) für die App-Adresse einsetzen.

App-Agenturen können nützliche Begleiter sein
Wenn Sie voll in die App-Welt einsteigen wollen, können spezialisierte Agenturen hilfreich sein. Achten Sie aber darauf, dass Ihre gesamte Kommunikation stimmig ist. Die Nutzer sind zwar gerne in der App-Welt, gehen aber durchaus auch auf Ihre Webpräsenz. Die App-Welt ist zwar eine eigene Welt, aber keine abgeschlossene!

Fazit: App-Marketing kostet Zeit

Falls Sie nun den Aufwand für App-Marketing als recht hoch einschätzen, liegen Sie richtig. Erfolgreiche, professionelle Anbieter wenden 14 % ihrer Zeit für das App-Marketing auf, wie die bereits genannte Umfrage von App Promo zeigt. Das wird für Sie vermutlich deutlich zu viel sein, wenn Sie kein App-Business starten wollen, sondern auf diesem Wege einfach mehr Bekanntheit und Kundenkontakte erreichen wollen. Trotzdem sollten Sie dauerhaft etwas Zeit in Ihre App-Strategie stecken, z.B. in die Auswertung der Nutzerkommentare.

Bereits nach kurzer Zeit werden Sie wichtige Hinweise der Nutzer erhalten: über fehlende Funktionen, zu lange Installationszeiten etc. – oder aber Sie bekommen Zustimmung zu Ihrem Konzept. Schenken Sie den Kommentaren unbedingt Beachtung, denn noch unentschlossene Nutzer machen genau das: Kommentaren vertrauen. Passen Sie Ihre Entwicklung und Ihr App-Marketing an, wenn sich negative Kommentare häufen. Schließlich wollen Sie die Nutzer dauerhaft begeistern. Wenn Ihr App-Marketing eine Eintagsfliege ist, dann wird es Ihre Anwendung auch bleiben.

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Oliver Schonschek bewertet als News Analyst auf MittelstandsWiki.de aktuelle Vorfälle und Entwicklungen. Der Fokus liegt auf den wirtschaftlichen Aspekten von Datenschutz und IT-Sicherheit aus dem Blickwinkel des Mittelstands. Er ist Herausgeber und Fachautor zahlreicher Fachpublikationen, insbesondere in seinem Spezialgebiet Datenschutz und Datensicherheit.


Oliver Schonschek, Tel.: 02603-936116, www.schonschek.de

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