Health-IT: Wie Kliniken die Datenflut bewältigen

In vielen Branchen steht der di­gi­tale Wandel zwar auf der Ta­ges­ordnung, ist aber noch nicht akut. Be­rei­che wie die Me­di­zin­technik sehen sich da­ge­gen ganz ak­tuell mit neuen Heraus­forde­run­gen kon­fron­tiert. Hier sind RZ-Archi­tek­ten mit Er­fah­rung ge­fragt, die schnell, zu­ver­läs­sig und sicher arbeiten.

Datenstau am Krankenbett

Von Thomas Sting, Data Center Group

Gerade im Medizinbereich müssen in den nächsten Jahren enorme zusätzliche Datenmengen verarbeitet werden. Hauptsächlich infolge neuer, in Echtzeit arbeitender Medizintechnik. Die Folge sind stark zunehmende Abhängigkeiten von der IT und die Notwendigkeit, große Datenmengen vor Ort mit geringen Latenzzeiten und möglichst niedrigen Kosten für die Datenübertragung sicher und verfügbar zu handeln.

Allein da die Medizin der KRITIS-Verordnung unterliegt, sind Verantwortliche verpflichtet, entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Aktuell sind allerdings die wenigsten Einrichtungen auf künftige Anforderungen an die IT-Infrastrukturen vorbereitet. Mit der Infrastruktur müssen dann auch die gesamten Rahmenbedingungen deutlich ertüchtigt werden, um die ebenso wichtige Datensicherheit zu gewährleisten. Denn personenbezogene Daten unterliegen ja besonderem Schutz vor Diebstahl und Missbrauch.

Fehlende Infrastrukturen

Weil Daten für Befunde oder Operationen oft unmittelbar zur Verfügung stehen müssen, zählt die Geschwindigkeit der Datenverarbeitung. Dies gilt für medizinische Einrichtungen jeder Größe. In den USA arbeiten schon jetzt private Kliniken und Forschungseinrichtungen mit Geräten, die über moderne Scan-, Analyse- oder Hologrammtechnik eine wesentlich schnellere und einfachere Erstellung etwa von Zahnbefunden möglich machen.

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Schwarz auf Weiß
Dieser Beitrag erschien zuerst in unserer Heise-Beilage „IT- und Technologie­unternehmen stellen sich vor“. Einen Über­blick mit freien Downl­oad-Links zu sämt­lichen Einzel­heften be­kommen Sie online im Presse­zentrum des MittelstandsWiki.

Die größten Anforderungen entstehen aber bei Großkliniken. Selbstverständlich nutzen manche Einrichtungen bereits moderne Anwendungen inklusive der entsprechenden Infrastruktur. Für das Gros werden in den nächsten Jahren allerdings die Datenmengen z. B. in Radiologie oder Chirurgie durch neue Techniken enorm zunehmen. Damit einher geht ein enormer Anstieg von benötigter Rechenleistung. Die Planung und Umsetzung moderner IT-Infrastrukturen ist entsprechend aufwendiger.

Die richtige Planung

Wesentliche Überlegungen sind dann: Sind die Daten in den geforderten Mengen mit der aktuellen Technik in Echtzeit verfügbar? Sind sie sicher? Werden sie über entsprechende IP- oder QM-Systeme vertraulich gehalten? Daher wird der Schwerpunkt bei Kliniken sein, vollkommen neue Applikationen bzw. Anwendungen einzuführen, die dort im Rahmen der Digitalisierung nutzbar gemacht werden können. In Deutschland besteht vielerorts das Problem, dass Kliniken bereits heute an nichtvorhandenen IT-Infrastrukturen leiden. Hinzu kommt, dass die Ausbaufähigkeit infolge Platzmangels sehr stark begrenzt ist.

In den nächsten zehn Jahren wird sich aber die Technik weiter verbessern – und damit nehmen die Datenmengen zu. So könnten in Zukunft gerade in sensiblen Bereichen Chirurgen von Roboterarmen unterstützt werden, die Eingriffe mit einer höheren Präzision durchführen. Gleichzeitig sind holografische 3D-Ansichten denkbar, die den chirurgischen Eingriff durch eine vergrößerte Darstellung vereinfachen. Die damit wachsende Abhängigkeit von Performance und Datensicherheit erklärt sich selbst. Wichtig ist hierbei nur, die Infrastrukturen an den Bedarf anzupassen. Dieses modular ausgelegte Wachstum hilft dann seinerseits, Kosten zu sparen.

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Thomas Sting ist Gesellschafter und Geschäftsführer der Data Center Group. 2005 gründete er gemeinsam mit Ralf Siefen das Unternehmen proRZ Rechenzentrumsbau GmbH, das heute zu den führenden Anbietern in der Planung und Realisierung von Datacentern in Deutschland gehört und Teil der international agierenden Data Center Group ist. Sie bündelt mit insgesamt vier Geschäftsbereichen und einem Tochterunternehmen Fachkompetenzen rund um die Realisierung von Rechenzentren in einer Gruppe. Ein weiterer Fokus liegt auf der Erarbeitung ganzheitlicher Konzepte für das sichere und effiziente Betriebsmanagement von Rechenzentren.


DC-Datacenter-Group GmbH, In der Aue 2, 57584 Wallmenroth, Tel.: (02741) 9321-0, info@datacenter-group.de, https://datacenter-group.com

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