M2M im Motorsport

GPSoverIP macht den Nürburgring sicherer

Von Diane Schulte, PR-Partner Köln

Strafzettel gibt’s ab sofort – und zwar umgehend – per E-Mail. Zumindest am Nürburgring. Hier ist es für die teilnehmenden Teams des 24-Stunden-Rennens seit 2013 Pflicht, alle 200 Wagen mit einer Ortungslösung auszustatten. Sie überwacht die Geschwindigkeit und meldet Verstöße an das betroffene Rennteam. Aber – Geschwindigkeitskontrollen am Nürburgring? Tatsächlich war es das Ziel von DMSB (Deutscher Motorsportbund) und VLN (Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring) als Auftraggeber, die Sicherheit der Streckenposten zu erhöhen.

Die Streckenposten am Nürburgring müssen z.B. nach einem Unfall auf die Piste, um Autoteile zu entfernen. In dieser Situation signalisieren sie den Fahrern durch zwei gelbe Flaggen, die Geschwindigkeit auf 60 km/h zu drosseln. Bisher mussten sie dann nach Augenmaß einschätzen, ob sie die Strecke gefahrlos betreten können. Allerdings bergen unübersichtliche Teilabschnitte oder Fahrer, die sich nicht an die Begrenzung halten, ein großes Gefahrenpotenzial. Genau hier setzt das Ortungssystem an, das der Telekom Premium Partner GPSoverIP entwickelt hat.

Übertragung der Fahrzeugdaten via Mobilfunk

„Kern der M2M-Lösung ist die Übertragungstechnik, das sogenannte GPSoverIP-Protokoll, das speziell für die GPS-Ortung und Datenübermittlung im mobilen Internet entwickelt wurde“, erklärt Andre Jurleit, Geschäftsführer des Schweinfurter Unternehmens GPSoverIP. Es hat eine zigarettenschachtelgroße Telemetriebox mit einem Funkmodul, einem GPS-Receiver und einem M2M-SIM-Chip der Telekom ausgestattet. Ein CAN-Modul registriert zudem die Telemetriedaten, wie Öltemperatur oder Kraftstoffdruck.

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Die M2M-Lösung mit GPSoverIP am Nürburg­ring dient nicht nur der Sicher­heit. Manthey Racing nutzt das System schon eine ganze Weile, um seine Boxen­stopps optimal zu koordinieren. (Bild: Manthey Racing)

Die Rennställe bringen die Box im Wagen­inneren an. Über das Mobil­funk­netz der Telekom gelangen Renn­wagen­position und Tele­metrie­daten per GPRS an die Rechen­zentren von GPSoverIP, wo wie aufbereitet werden. Das Netz der Telekom ist dabei stark genug, um auch aus dem tiefsten Wald an der Nord­schleife sicher und zuverlässig zu über­tragen. Über ein Web­portal oder per Racing-App können dann die Renn­teams, die Renn­leitung sowie die Zuschauer das Geschehen verfolgen. Allerdings mit unter­schiedlichen Zugriffsrechten.

Fazit: Boxenstopp leicht gemacht

Die Zuschauer können die Fahrzeugpositionen während des Rennens in Echtzeit auf einer virtuellen Karte verfolgen. Auch die Marshalls können so abschätzen, wann sie die Rennstrecke am besten betreten können. Die Rennleitung hat die meisten Rechte und kann per Klick für bestimmte Abschnitte die Gelbphase aktivieren und ein Verstoßprotokoll – den „Strafzettel“ – per Mail an die Rennställe schicken. Einer der Rennställe (Manthey Racing) nutzt das System schon seit 2008 zur Koordination der Boxenstopps, denn, so der Teamchef, „als Kontrollmaßnahme ist das System perfekt. Besser kann man die Strecke und die eigenen Autos bei einem Rennen kaum kontrollieren.“

Nützliche Links

Weitere Infos finden Sie auch bei der Telekom auf Dreisechsnull.