Security-Apps für Android H1/2013: Was die besten Schutz-Apps für Android kosten

In drei groß angelegten Prüfungen hat das Labor von AV-TEST die besten Security-Apps für Android ermittelt. Nach den Einzelergebnissen liegt jetzt die vergleichende Gesamtwertung für das erste Halbjahr 2013 vor. Die Sieger an der Spitze der Bestenliste sind nicht kostenlos, aber durchaus finanzierbar.

Guten Schutz gibt es für 1,25 Euro im Monat

Von Markus Selinger

In drei eingehenden Tests von Januar bis Juni 2013 hat das Labor von AV-TEST die fähigsten Security-Apps für Android ermittelt. Das ist auch dringend nötig, denn die Datenbank der Tester zählt bereits über 1 Mio. Schädlinge, die es auf das Google-Betriebssystem abgesehen haben.

Die Schädlinge für Android werden nicht immer nur mehr, sondern sie werden auch immer gefährlicher. Erst jüngst schlug eine neue Gattung Banking-Trojaner zu. Cyberkriminelle plünderten diverse Bankkonten, bei denen Überweisungen mithilfe von Transaktionsnummern via SMS gemacht wurden. Allerdings hatten die Opfer auch keine Schutzsoftware auf ihrem Smartphone.

Da ein einzelner Test von Sicherheits-Apps stets nur eine Momentaufnahme sein kann, ist es sinnvoll, die Ergebnisse von drei Tests (der Monate Januar bis Juni 2013) zusammenzufassen. Anhand dieser Daten zeigen sich schnell die Anwendungen, die Android-Geräte mit einer gewissen Konstanz beschützen können.

Bis zu 30 Kandidaten pro Test

Alle verfügbaren Apps wurden drei Mal auf ihre Schutz­wirkung, Benutz­barkeit und auf zu­sätzliche Features (Extras) getestet. In den beiden ersten Test­kategorien vergab das Labor jeweils maximal 6 Punkte, für gute Extras gab es einen Zusatz­punkt. Ins­gesamt waren also höchstens 13 Punkte zu erreichen. Für den Dauer­test wurden alle Ergeb­nisse zusammen­genommen.

AV-Test 2013 3-in-1 Datenbank Android-Malware.jpg
Die Datenbank von AV-TEST registriert ständig neue Schäd­linge für Android. Im Juli 2013 steht die Marke bei ge­schätzten 1,1 Mio. Samples. Das wäre im Jahres­verlauf ein Zu­wachs von 1 Mio. neuen An­greifern. (Bild: AV-TEST)

Der erste Test im Januar 2013 erfasste 22 Security-Apps, im letzten vom Juni des Jahres waren bereits 30 Anwendungen am Start. Damit sich alle Schutz-Apps fair vergleichen lassen, stellt der Überblick nur diejenigen direkt nebeneinander, die auch dieselbe Anzahl an Tests absolviert haben. In der Tabelle sind die Kandidaten daher in drei Gruppen unterteilt: bewertete Apps mit drei Tests, mit zwei Tests und mit einem Test.

AV-Test 2013 3-in-1 Erkennungsrate.jpg
Gleich vier Apps liegen im Schnitt bei einer Erkennungs­rate von über 99 %. Die Apps von Antiy und Bit­defender schaffen sogar sehr gute 99,8 %. Bei den Apps mit nur zwei Tests zeigten King­soft und McAfee bisher eine sehr gute Leistung. (Bild: AV-TEST)

Die besten Schädlingsbekämpfer

Die erste Hürde war die Erkennung von Mal­ware. Dabei mussten alle Apps das AV-TEST-Referenz­set mit knapp 2600 Schädlingen aus den ver­gangenen vier Wochen er­kennen. Klares Ergeb­nis: In drei Durch­läufen erarbeiteten sich die Apps von Antiy und Bit­defender mit 99,8 % die beste Erkennungsrate.

Die mobilen Beschützer von Symantec und Trend Micro liegen nach drei Tests im Schnitt noch bei über 99 %. Auch die folgenden Apps erreichten immer noch gute Scan-Raten zwischen 98,9 und 96,3 %: Lookout, Comodo, TrustGo, ESET, Kaspersky, Sophos. F-Secure, Dr.Web, AhnLab, Avast, Tencent, Webroot und Quick Heal.

Die beste Handhabung

Die Experten von AV-TEST klärten im Testbereich Benutzbarkeit wichtige Fragen: Wie stark belasten die Apps den Akku? Bremsen sie die Geräteleistung? Laden die Anwendungen ständig Daten im Hintergrund? Sorgen die Programme für Fehlalarme? Um diesen letzten Punkt zu klären, installierten die Prüfer 500 nachweislich saubere Apps und achteten auf blinden Alarm.

Die meisten Apps schafften in dieser Kategorie zwischen 5,3 und 6,0 Punkten. Elfmal wurde sogar die maximale Punktzahl von 6,0 erreicht. Nur die beiden Apps am Ende der Rangliste liegen bei (noch guten) 4,7 bzw. 5,0 Punkten.

Geschaefte mit mobilen Apps.jpg

Schwarz auf Weiß
Was Apps fürs Business leisten können, erklärt Oliver Schonschek kompakt und genau im E-Book „Geschäfte mit mobilen Apps“, das es als freies PDF im Pressezentrum des Mittel­standsWiki gibt.

Die besten Extras

In jedem der Tests gab es für eine gute Ausstattung mit Extras einen zusätzlichen Punkt. Fast schon eine Grundfunktion ist der Diebstahlschutz, der ein Smartphone lokalisieren, sperren oder aus der Ferne löschen kann. Diese wichtige Funktion findet sich in 26 der Security-Apps. Lediglich die Produkte von Antiy, AegisLab (Gratisversion), Kingsoft und SPAMfighter bieten keinen Diebstahlschutz. (Die drei letztgenannten Apps haben erst zwei Tests absolviert und finden sich daher im zweiten Abschnitt der Wertungstabelle wieder.)

Weitere Zusatzfunktionen findet man bunt gemischt. Da gibt es Funktionen wie Anrufblocker für unliebsame Anrufer, Mail-Filter für unerwünschte Post, Schutzmodule für sicheres Surfen am Handy, eine Backup-Funktion oder brauchbare Systemtools.

Fazit: Unkostenbeitrag für die Dauersieger

In der Gesamt­wertung nach drei Tests steht die App von Symantec auf dem ersten Rang mit durch­schnittlich 12,5 von 13,0 möglichen Punkten. Die Lösungen von Bitdefender, Lookout, Trend Micro, Comodo und ESET liegen ganz knapp dahinter. Sie zeigen im Schnitt Werte von 12,3 bis 12,0 Punkten. Die meisten Vertreter aus dieser Spitzengruppe weisen auch die besten Werte bei der Erkennung von Schädlingen auf.

AV-Test 2013 3-in-1 Gesamtwertung.jpg
Gleich sechs Apps liegen nach drei Tests zwischen 12,0 und 12,5 von 13 möglichen Punkten. Norton Mobile Security von Symantec liegt ganz knapp vor den Apps von Bit­defender, Look­out und Trend Micro. (Info: GFI ist mittler­weile Threat­Track.) Nach zwei Tests (daher nicht im oberen Ab­schnitt) zeigten die Apps von McAfee, King­soft und Micro­World bisher eine gute Gesamt­leistung. (Bild: AV-TEST)

Einige dieser Schutz-Apps lassen sich bis zu vier Wochen gratis testen und kosten danach bis zu 15 Euro im Jahr. Andere sind jedoch völlig kostenfrei, z.B. die Anwendungen von Lookout, Comodo oder Sophos, um nur einige zu nennen. Bei vielen Gratis-Apps ist aber die Registrierung mit einer E-Mail-Adresse nötig oder die Funktionen sind eingeschränkt, wie z.B. bei Lookout.

Nützliche Links