Personal Branding für Unternehmensberater

Google zählt auf, wer präsent ist

Von Sascha Albrink, sixclicks GmbH

Marketing für Unternehmensberater bedeutet vor allem den Aufbau eines Personal Brands. Wie bei kaum einem anderen Beruf steht bei Consultants die persönliche Kompetenz im Mittelpunkt des Interesses potenzieller Auftraggeber. Die strukturierte Entwicklung der persönlichen Marke, das Personal Branding wird im Online-Marketing auf verschiedenen Ebenen umgesetzt.

Wenn potenzielle Kunden nach einem Unternehmensberater recherchieren, suchen sie oft zuerst per Google nach dem Eigennamen. Vorausgegangen ist einer solchen Suche in der Regel ein persönlicher Offline-Kontakt oder eine Empfehlung von dritter Seite.

Gesucht: Name und Vorname

Die Aufgabe des Online-Marketings besteht in diesem Fall darin, die entsprechenden Suchergebnisse im Sinne des Unternehmensberaters zu sichern. Mindestens in den Top Ten von Googles Ergebnisseite (Search Engine Result Page/SERP) sind hierbei adäquate Link-Ergebnisse zu platzieren. Als Link-Ergebnisse sind dabei der Seitentitel, seine Beschreibung und im besten Fall ein Foto relevant. Die Gesamtheit dieser Informationen bildet den sogenannten Snippet.

Auf den eigenen Seiten

Geeignet für die Umsetzung der Maßnahme sind zum einen die Selbstdarstellungsseiten der Corporate Media des Unternehmensberaters, also Corporate Website und Corporate Blog sowie eventuell weitere, von der Person betriebene Fachwebsites. Die Manipulation der Snippets geschieht dabei über klassische Bestandteile des HTML-Codes oder Formulare in Redaktionssystemen.

In Social Media vernetzen

Prominent platziert bei der Suche nach Eigennamen werden auch bestimmte soziale Netzwerke wie Google+, Facebook, Twitter, YouTube, Xing und LinkedIn. Während aber Facebook, YouTube und LinkedIn außer dem Eigennamen selbst keine weiteren Informationen zur Person in die Snippets „schieben“, ermöglichen die anderen Genannten in Titel und/oder Beschreibung eine kurze Textbeschreibung des Portfolios des Unternehmens oder andere interessanter Informationen.

Google liebt Google
Die Suchmaschine Google favorisiert ihr Net­work Google+ unter anderem dadurch, dass sie das dort hoch­geladene Foto des Netz­werk­mitglieds in die Snippets aufnimmt. Wer in den Such­ergebnissen also mit einem sympathischen Foto präsent sein möchte, sollte sich bei Google+ als Mit­glied eintragen, dort das Profil gewissen­haft ausfüllen und ein pro­fes­sio­nelles Porträt­foto hochladen.

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So soll es sein: Die Google-Suche nach dem Autor­namen wirft an erster Stelle die Unter­nehmens­website mit Kompetenzen und Foto aus.

Sich als Experte profilieren

Neben den Networks im eigentlichen Sinne sind auch Expertennetzwerke geeignet, Branding-Informationen auf die SERP von Eigennamen zu bekommen. Im Gegensatz zu Karrierenetzwerken wie Xing und LinkedIn geht man auf solchen Foren intensiver auf Fachthemen ein und publiziert weitläufig. Brainguide] z.B. wird von Fachleuten gezielt dazu genutzt, um Fachveröffentlichungen in eigener Regie zu verkaufen; auch kostenlose Papiere sind hier zu haben.

Neben der Chance, mit Publikationen zu Themen der Unternehmensberatung wertvolle Branding-Arbeit zu leisten, bieten Foren wie Brainguide oder Competence Site aber erst einmal die Möglichkeit, die SERP im eigenen Sinne zu beeinflussen. Die Snippets beider Netzwerke nehmen in der Beschreibung die erwünschte Textinformation auf.

Gastartikel platzieren

Als Maßnahme des Personal Brandings bietet es sich für Unternehmensberater unbedingt an, sich per Fachartikel einen Namen zu machen. Diese Methode geht über das Basisbranding hinaus und spielt auch für die Sicherung der Keyword-Suche eine große Rolle (siehe dazu auch weiter unten).

Aber bereits für die Eigennamensuche ist das Instrument von großem Nutzen, wenn das Medium, das den Gastartikel aufnimmt (in der Regel ein Fachblog), hohe Ranking-Werte aufweist. In diesem Fall erscheinen in den Snippets die Textinformationen, die der Unternehmensberater der Redaktion des Mediums zur Aufnahme in seine Autorenseite oder für den Autorenabsatz unter den Gastartikel zugeschickt hat.

Wie wertvoll eine Sicherung der SERP des Eigennamens ist, erweist sich sehr deutlich, wenn die Suche nach dem Namen eines Unternehmensberaters diesen auf der ersten Ergebnisseite als Autor eines bekannten Mediums ausgibt.

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Sascha Albrink ist Inhaber der Agentur sixclicks GmbH. Er arbeitet seit elf Jahren als Online-Marketing-Berater. Einer seiner Schwerpunkte ist das Personal Branding.


sixclicks GmbH, Brunnenstr. 13, 45966 Gladbeck, Tel. 02043-4025102, Fax 01805-7425251, info@sixclicks.de, www.sixclicks.de

Gesucht: Keywords und Kombinationen

Der zweite Weg bei der Recherche nach einem kompetenten Unternehmensberater ist in der Regel die Google-Suche mit einem fachbezogenen Keyword. Das kann die Berufsbezeichnung „Unternehmensberater“ oder eine ähnliche Bezeichnung („Coach“) sein, aber auch ein spezieller Fachbegriff; daneben sind natürlich Kombinationen von Begriffen möglich.

Dieser Fall ist schwieriger umzusetzen als die Sicherung der SERP bei der Eigennamensuche. Zwei Methoden sollen an dieser Stelle angesprochen werden.

Bei Google+ Local eintragen

Soweit die Suche nach Keywords sich auf die Bezeichnungen von Unternehmen bezieht, bietet Google selber dem Online-Marketing ein gutes Mittel, mindestens eine prominente Position in den SERP zu sichern. Die Suchmaschine hat das ältere Branchenverzeichnis Google Places mittlerweile durch Google+ Local ersetzt, das man auf ganz ähnliche Weise nutzt. Ein Unternehmen, das in dem lokalen Branchenverzeichnis gelistet ist, wird meist in den Top Ten mit Namen, Adresse und einer Unterzeile angezeigt, die dessen Google+Seite oder – falls vorhanden – die Anzahl der Bewertungen des Unternehmens angibt.

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Schwarz auf Weiß
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Der Vorteil, den Unternehmensberater hier haben: Google nimmt nur wenige Dienstleistungssparten in sein Verzeichnis auf; zu diesen wenigen gehören Unternehmensberater und innerhalb dieser Minderheit gehören sie wiederum zu den wenigen Berufen, die tatsächlich auch innerhalb der Top Ten als Liste abgebildet werden (im Gegensatz zu Werbeagenturen, Internet-Agenturen und anderen Branchen).

Wer Eingang in die Liste finden möchte, benötigt also ein Google+Profil und, darauf aufbauend, ein Google+Unternehmensprofil, das er unkompliziert unter https://plus.google.com/pages/create erstellen und mit dem Branchenverzeichnis verknüpfen kann. Ist man einmal in Google+ Local gelistet, sollte man Klienten nach erfolgreich verlaufenden Projekten unbedingt darum bitten, auf der Seite ein kurze Bewertung abzugeben.

Mit Fachartikeln punkten

Wie bereits erwähnt ist die Optimierung der Suchergebnisse einer Keyword-Suche weit schwieriger als die der Eigennamen. Der Grund dafür liegt – wie allgemein bekannt – in der großen Konkurrenz der Informationsanbieter. Ein Unternehmensberater, der mit einem oder mehreren Keywords oder Keyword-Kombinationen in Top-Positionen vertreten sein und auf diese Weise seinen Brand stärken möchte, ist deshalb wie jedes andere Unternehmen im Netz auf langwieriges Online-Marketing angewiesen. Als Möglichkeit, diesen Weg quasi abzukürzen, steht dem Berater das Instrument des Gastartikels offen.

Das Schreiben von Fachartikeln für nicht-eigene Online-Medien gehört mittlerweile zum Alltag professionellen Online-Marketings; auch die Medien selber, meist Fachblogs, haben die Gastartikel oft nicht nur in ihre Publikationszyklen integriert, sondern geradezu zum Geschäftsmodell gemacht.

Ein interessanter Artikel über ein Thema der Unternehmensberatung wird also von den entsprechenden Blogs durchaus gerne angenommen, deren Redaktionen aber natürlich einen hohen inhaltlichen und stilistischen Anspruch verfolgen. Gelingt es dem Autor, seinen Text in einem hoch rankenden Gastmedium zu platzieren, wird er nicht nur von möglichen Kunden gelesen (und leistet damit wertvolle Online-Pressearbeit), sondern landet auch ohne eigene Suchmaschinenoptimierung in kürzester Zeit auf einer Top-Position für ein begehrtes Keyword.

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