Bauwirtschaft zieht traurige Bilanz

Zum Jahresauftakt der Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) herrscht keine gute Stimmung. Die Bilanz für 2005 fällt bedrückend aus. Während die Konjunktur insgesamt leicht anzog, gingen die Investitionen im Bereich Bauwirtschaft um fast fünf Prozent zurück. Entsprechend pessimistisch rechnet der Verband für das Jahr 2006 mit einem weiteren, wenn auch etwas schwächeren Rückgang um rund zwei Prozent. Heinz Werner Bonjean, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft ist sich sicher: „Schwachpunkt der Wirtschaftsentwicklung ist die stagnierende Erwerbstätigkeit.“

Bonjean stellt weiter fest, dass die Bautätigkeit vorrangig von kleinen und mittleren Unternehmen wahrgenommen wird, vor allem im Ausbaugewerbe. Gemäß einer Totalerhebung im Juni 2005 waren 68 Prozent der Beschäftigten in Betrieben mit weniger als 50 Personen, 47,6 Prozent sogar in Betrieben mit weniger als 20 Personen tätig. Das zeige deutlich, wie sehr die deutsche Bauwirtschaft mittelständisch geprägt sei.

Für ausgesprochen schädlich hält Bonjean die für 2007 geplante Mehrwertsteuererhöhung. Er fordert stattdessen einen reduzierten Mehrwertsteuersatz für arbeitsintensive Bauleistungen. Die erweiterte Abzugsmöglichkeit von Handwerkerrechnungen bedeute jedoch eine Stärkung für die Branche. Am wichtigsten seien aber „durchgreifende und im Koalitionsvertrag leider ausgeklammerte Reformen.“ Heinz Werner Bonjeans Rede zur Jahresauftakt-Pressekonferenz steht im Wortlaut online zur Verfügung. (ml)