Kleine Unternehmen im Osten kooperieren mit Unis

Welche Strategien nutzen erfolgreiche KMU in den Neuen Bundesländern? Dieser Frage haben sich die Soziologen um Prof. Dr. Rudi Schmidt von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Instituts für praxisorientierte Sozialforschung & Beratung gewidmet. Sie befragten mehrere Hundert Unternehmen in Ostdeutschland und erarbeiteten die Studie „Innovation durch Kooperation und Fachkräfteentwicklung, Strategien zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der ostdeutschen KMU“. Die Studie nennt drei Kernstrategien:

  • Erste Strategie: Besonders innovative Unternehmen pflegen vielfältige Kooperationen mit Universitäten und Fachhochschulen oder schließen sich mit Partnern in Netzwerken zusammen.
  • Zweite Strategie: Anders als große Unternehmen verfügen KMU in der Regel nur über knappe Kapazitäten für Forschung und Entwicklung. Wie Prof. Schmidt und seine Kollegen herausfanden, machen kleine erfolgreiche Firmen diesen Nachteil durch einen intensiven Austausch mit ihren Kunden als Quelle für Innovationen wett.
  • Drittes Erfolgsrezept innovativer Unternehmen ist ihre Personalpolitik. Sie weisen ein überdurchschnittliches Engagement bei der Ausbildung und der Übernahme junger Beschäftigter auf. Familienfreundliche Arbeitszeitregelungen und betriebliche Gesundheitsförderung unterstützen oft die Personalbindung.

Das Gehaltsgefälle zu den Alten Bundesländern und die mangelnde Liquidität ostdeutscher KMU setzen dem Erfolg laut Studie allerdings viel zu oft eine Grenze. Weitere Informationen gibt es beim Institut für Soziologie der Universität. (ml)