Eine konträre Botschaft zur wachsenden Zuversicht, die der Verein Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) sieht, verkündet die aktuelle Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im August 2006 deutlich um 20,7 Punkte gefallen. Der Indikator steht nun bei -5,6 Punkten nach 15,1 Punkten im Juli. Damit liegt er weit unter seinem historischen Mittelwert von 35,0 Punkten.
Die Entwicklung des Indikators signalisiert eine deutliche Abkühlung der konjunkturellen
Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten. Grund dafür ist, dass sich die wesentlichen Nachfragekomponenten Export, Investitionen und Konsum abschwächen könnten. Der Export dürfte von einer nachlassenden US-amerikanischen Nachfrage und einem starken Euro in Mitleidenschaft
gezogen werden. Die Pläne der Regierung zur Besteuerung von Zinszahlungen im Rahmen der Unternehmenssteuerreform würden Investitionen verteuern. Der private Konsum dürfte sich angesichts der Mehrwertsteuererhöhung und hoher Energiekosten ebenfalls nicht als
Konjunkturmotor erweisen.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechtern sich im August ebenfalls deutlich. Der Euro-Indikator verliert 16,8 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei 1,3 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich in diesem Monat. Er steigt um 9,0 Punkte und steht nun bei 34,9 Punkten.
Weitere Zahlen und eine Tabelle zu den ZEW-Konjunkturerwartungen August 2006 stehen auf der ZEW-Website online zur Verfügung. (ZEW/ml)