Beim IT-Outsourcing sind inländische Partner gefragt

Gut 64% der deutschen Unternehmen lassen IT-Dienstleistungen – z.B. die Installation von Hard- und Software oder Programmierleistungen – ganz oder teilweise von externen Anbietern erbringen. Aber anders, als viele vermuten, lassen davon wiederum nur 6% diese Dienstleistungen im Ausland erbringen, wie eine repräsentative Befragung von rund 4300 Unternehmen zeigt, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim Anfang 2007 durchgeführt hat.

Bei der Auslagerung von IT-Dienstleistungen weist das verarbeitende Gewerbe mit 71% eine höhere Auslagerungsintensität auf als der Dienstleistungssektor mit 63%. In der Bank- und Versicherungsbranche sowie in der Chemiebranche lagert mit 83 bzw. 81% der höchste Anteil an Unternehmen IT-Dienstleistungen aus. Weit unterdurchschnittlich ist hingegen die IT-Auslagerungsdynamik bei den Verkehrsdienstleistern mit 46% und in der EDV- und Telekommunikationsbranche mit 48%.

Die Befragung ergab weiter, dass die einzelnen IT-Dienstleistungen unterschiedlich stark ausgelagert werden. Gut 49% der Unternehmen lagern die Installation von Hard- und Software zumindest teilweise aus. Danach folgen Programmierleistungen, die 45% der Unternehmen an externe Anbieter vergeben. IT-bezogene Beratung und Planung lagern insgesamt 42% der Unternehmen aus, das Management oder den Betrieb der IT-Infrastruktur 31%. Die Auslagerung von Rechenkapazität, wie beispielsweise Application Service Providing (ASP), nehmen hingegen nur knapp 14% der Unternehmen in Anspruch.

Durchgängig gilt, dass die Auslagerung mit der Anzahl der Beschäftigten im Unternehmen zunimmt. Werden die Dienstleistungen im Ausland in Anspruch genommen, dann vor allem in europäischen Nachbarländer, weitaus seltener in nichteuropäischen Ländern. (ZEW/ml)