Arbeitskosten in Europa kräftig gestiegen

Die Arbeitskosten pro Stunde sind im ersten Quartal 2008 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal in der Eurozone (EZ15) um nominal 3,3% gestiegen. Im Vorquartal betrug der Anstieg nur 2,9%. In der umfassenderen EU27 lag die jährliche Steigerungsrate im ersten Quartal 2008 sogar bei 4,3% (viertes Quartal 2007: 3,6%). Diese Werte teilte das europäische Statistikamt Eurostat mit.

Die beiden Hauptkomponenten der Arbeitskosten sind Löhne und Gehälter sowie Lohnnebenkosten. In der Eurozone stiegen die Löhne und Gehälter im ersten Quartal 2008 gegenüber dem ersten Quartal 2007 um 3,7%, während bei den Lohnnebenkosten der Anstieg nur 2,3% betrug. Im Quartal davor lag die entsprechende Jahressteigerung bei 3,2% bzw. 2,0%. In der EU27 stiegen die Löhne und Gehälter um 4,7% und die Lohnnebenkosten um 3,1% (Vorquartal: 3,9% bzw. 2,7%).

Nach Wirtschaftszweigen aufgeschlüsselt zeigt sich, dass in der Eurozone im ersten Quartal 2008 die Arbeitskosten pro Stunde innerhalb eines Jahres in der Industrie um 3,7%, im Baugewerbe um 4,0% und im Dienstleistungssektor um 3,0% gestiegen sind. In der EU27 stiegen die Arbeitskosten um 4,7% in der Industrie, um 5,0% im Baugewerbe und um 4,0% im Dienstleistungssektor.

Nach Mitgliedstaaten betrachtet verzeichnete im Jahresvergleich Deutschland mit +1,6% den geringsten Anstieg, gefolgt von Malta mit 2,0% und Schweden mit 2,2%. Die im Jahresvergleich größten Zuwächse mussten die Wirtschaften Lettlands (+33,3%) und Litauens (+26,2%) hinnehmen. (Eurostat/ml)

Anmerkung:

  • Eurozone (EZ15): Belgien, Deutschland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, Finnland. Zypern und Malta.
  • EU27: Belgien, Bulgarien, die Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Ungarn, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Finnland, Schweden und Großbritannien.