Geschäftsklima im Herbst am unteren Wendepunkt

Im Herbst könnte der tiefste Punkt im absackenden Geschäftsklima des deutschen Mittelstands durchschritten werden. Das vermutet aufgrund seines aktuellen „Deutschen Mittelstands-Monitors“ das europäische Wirtschaftsforschungsinstitut Euwifo. Die befragten Unternehmen nennen für den Juni zwar zum dritten Mal in Folge sowohl bei der Lage, als auch bei den Geschäftserwartungen schlechtere Werte, aber mit deutlich abflachendem Verlauf.

Insgesamt weist der Euwifo-Sentiment-Indikator zur Geschäftslage nach wie vor einen schwach positiven Saldo (7,6 Punkte) aus, die Erwartungen für das dritte Quartal (14,4 Punkte) sind deutlich optimistischer als die aktuelle Geschäftslage.

Von Mai auf Juni sind die Erwartungen des deutschen Mittelstandes nur leicht gesunken und verbleiben wie in den Vormonaten auf höherem Niveau als die Lagebeurteilung. „Im vierten Monat in Folge öffnet sich nun schon die Schere zwischen der Lagebeurteilung und den Erwartungen, deshalb gehen wir davon aus, dass wir bei der Lagebeurteilung im Laufe des dritten Quartals wieder steigende Werte vermelden können“, prognostiziert deshalb Stefan Lang, Geschäftsführer von Euwifo in Zürich.

Nach wie vor ist es die schwache Inlandsnachfrage, die den deutschen Mittelstand belastet. Dazu kommen gestiegene Personal- und Betriebskosten. Während bei den Personalkosten allerdings die Spitze erreicht zu sein scheint, ist der Trend zu steigenden Betriebskosten ungebrochen.

Für den ifo-Geschäftsklimaindex im Juni (Bekanntgabe am 23. Juni) prognostiziert das Europäische Wirtschaftsforschungs-Institut übrigens einen deutlichen Rückgang auf 102,2 Punkte. Nach 103,5 Punkten im Mai bedeute das einen Rückgang um 1,3 Punkte und einen noch niedrigeren Stand als im April (102,4 Punkte). „Der Rückgang ist durch die schlechte Entwicklung der Auftragseingänge im Inland und Ausland ausgelöst worden“, begründet Lang die Prognose seines Instituts. Die positive Entwicklung im Mai aufgrund einer verbesserten Kostensituation setze sich damit nicht fort. Grund dafür seien die weiter steigenden Energie- und Rohstoffkosten.

(ots/ml)

Redaktion: Über die Ergebnisse des ifo-Geschäftsklimaindex werden wir Sie nach Bekanntgabe am 23.6. natürlich noch gesondert informieren.