Schweiz senkt Zielband um ein Prozent

Die Schweizerische Nationalbank senkte gestern das Zielband für den Dreimonats-Libor mit sofortiger Wirkung um 100 Basispunkte auf 0,5% bis 1,5%. Diese Maßnahme entspricht einer Leitzinssenkung um 1%. Die eidgenössische Notenbank kündigte an, den Schweizer-Franken-Geldmarkt grosszügig und flexibel versorgen zu wollen, um den Libor in den mittleren Bereich des Zielbandes zu führen. Die letzte Senkung fand am 6. November statt und betrug lediglich 50 Basispunkte.

Dank des Rückgangs der Energie- und Rohwarenpreise könne die Preisstabilität früher als erwartet wieder hergestellt werden, so die Ökonomen der Notenbank. Es sei wahrscheinlich, dass die Inflation bereits vor dem Jahresende unter 2% fällt. Die internationale Konjunkturlage habe sich zudem deutlich verschlechtert. Dadurch habe sich für das nächste Jahr das Risiko eines „markanten Rückgangs“ der wirtschaftlichen Entwicklung in der Schweiz erhöht. Mit der Senkung des Libor-Zielbandes um 100 Basispunkte nutzt die Nationalbank den Spielraum, der ihr zur Verfügung steht. (SNB/ml)