Aufträge für europäische Industrie nehmen weiter ab

Im Oktober ist der Index der Auftragseingänge für die Industrie der Eurozone (EZ15) gegenüber dem Vormonat um 4,7% gefallen. Damit fiel der Schwund etwas geringer aus als im September (-5,4%). In der EU27 fielen die Auftragseingänge im Oktober 2008 um 6,3% (September: -5,2%). Ohne Berücksichtigung der Entwicklung im Schiff- und Bootsbau, Schienenfahrzeugbau sowie Luft- und Raumfahrzeugbau schrumpften die Auftragseingänge in der Eurozone um 3,8% und in der EU27 um 6,3%.Ähnlich schlecht fällt der Vergleich mit dem Vorjahr aus: Im Vergleich zum Oktober 2007 nahm der Index der Auftragseingänge in der Eurozone um 15,1% und in der EU27 um 17,9% ab. Ohne Schiff- und Bootsbau, Schienenfahrzeugbau und Luft- und Raumfahrzeugbau betrug der Rückgang 14,0% bzw. 13,2%.

Monatliche Veränderungen

Im Vergleich zum Vormonat fielen im Oktober 2008 die Auftragseingänge in der chemischen Industrie in der Eurozone um 0,7% und in der EU27 um 2,8%. Die Hersteller elektrischer und elektronischer Erzeugnisse verzeichneten einen Rückgang von 3,2% bzw. 1,9%. Das Textil- und Bekleidungsgewerbe nahm in der Eurozone um 3,2% und in der EU27 um 2,4% ab. Der Index für Metallerzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen fiel um 5,8% bzw. 5,7%. Die Auftragseingänge im Maschinen- und Anlagenbau wiesen einen Rückgang von 6,5% in der Eurozone und von 12,6% in der EU27 auf. Im Fahrzeugbau fiel der Index um 9,4% bzw. 10,2%.

Von den Mitgliedstaaten, aus denen bereits Daten zur Verfügung stehen, verzeichneten im Oktober 2008 achtzehn Länder einen Rückgang der Auftragseingänge im auftragsorientierten verarbeitenden Gewerbe. Einen Anstieg gab es nur in Irland (+10,0%) und Dänemark (+2,7%). Die stärksten Rückgänge waren in Lettland (-20,2%), Frankreich (-11,3%), der Tschechischen Republik (-10,7%) und Bulgarien (-10,1%) zu beobachten.

Jährliche Veränderungen

Im Vergleich zum Oktober 2007 stiegen die Auftragseingänge in der chemischen Industrie in der Eurozone um 0,6%, während sie in der EU27 um 0,5% sanken. Die Aufträge für Hersteller elektrischer und elektronischer Erzeugnisse nahmen um 9,8% bzw. 7,0% ab. Die Auftragseingänge für Metallerzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen fielen in der Eurozone um 11,7% und in der EU27 um 12,3%. Das Textil- und Bekleidungsgewerbe verzeichnete einen Rückgang um 14,9% bzw. 14,0%. Der Index im Maschinen- und Anlagenbau sank in der Eurozone um 16,6% und in der EU27 um 16,5%. Der Fahrzeugbau nahm um 33,3% bzw. 37,8% ab.

Soweit dem europäischen Statistikamt Eurostat bereits Daten bekannt sind,  verzeichneten im Oktober 2008 siebzehn Länder einen Rückgang der Auftragseingänge im auftragsorientierten verarbeitenden Gewerbe. Über einen Anstieg konnten sich nur  Rumänien (+18,4%), Lettland (+6,6%) und Irland (+0,6%) freuen. Die stärksten Rückgänge hatten die Tschechische Republik (-24,2%), Spanien (-20,1%), Deutschland (-17,7%), Schweden (-17,6%) und Frankreich (-17,4%) zu verkraften. (Eurostat/ml)