Stellenausschreibungen auf JobScout24 steigen an

Die in Jobscout24 ausgeschriebenen Stellen steigen nach 3-monatiger Talfahrt überraschend wieder an. Das wäre nicht erwähnenswert, wäre Jobscout 24 nicht der Platzhirsch unter den Job-Portalen und eine solche Entwicklung im Portal daher – mit Einschränkungen – repräsentativ. Fakt ist: Während die Zahl der Stellenausschreibungen von September bis November stetig zurückging, stiegen diese im Dezember erstmals wieder. Damit veränderte sich aber auch der Indikatorwert „Anzahl Erwerbstätige pro ausgeschriebene Stelle“, der ein gutes Maß für die Situation am Arbeitsmarkt darstellt. Ob sich dahinter eine Trendwende verbirgt, lässt sich aus den Daten allerdings nicht ableiten.

Je mehr Erwerbstätige auf ein Jobangebot entfallen, desto geringer ist die Chance für Menschen, die ihren Job verlieren, schnell wieder einen neuen Job zu finden. Je weniger Erwerbstätige pro Gesuch, desto besser für suchende Arbeitslose und desto geringer in der Regel die Arbeitslosenquote. Mit 136 Erwerbstätigen pro Vakanz war der Dezember-Wert im Vergleich zum Vormonat um mehr als 6% rückläufig. Diese Entwicklung machte sich auch in den einzelnen Bundesländern bemerkbar.

Überdurchschnittlich stark profitierten davon Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt im Nordosten durch Verbesserung der Quote um rund 10%. Auch die Arbeitssuchenden der Länder Thüringen (9%) und Schleswig-Holstein zählen zu den großen Gewinnern des Dezembers. Am wenigsten profitiert haben Arbeitssuchende in Rheinland-Pfalz, wo sich die Zahl der Erwerbstätigen pro ausgeschriebene Stelle lediglich um knapp 1,5 Prozent verringerte.

Die regional sehr unterschiedlich ausgeprägten Auswirkungen des Aufschwungs brachten auch Bewegung in das Ranking der Bundesländer: Bayern und Baden-Württemberg tauschten Plätze. Rheinland-Pfalz und Niedersachsen sind jeweils zwei Plätze abgerutscht und rangieren somit nicht mehr in den Top Ten. Nutznießer dieser Situation: Thüringen und Schleswig-Holstein.

Die positiven Entwicklungen wirkten sich natürlich auch in den zehn größten deutschen Städte aus: Berlin, das im November am meisten unter den rückläufigen Zahlen zu leiden hatte, profitierte zum Ausgleich im Dezember besonders und konnte die Quote der Erwerbstätigen pro ausgeschriebener Stelle um 11 von 96 auf 85 verbessern. Weitere Gewinner waren Frankfurt mit einem Rückgang von 5 Punkten sowie München und Essen mit jeweils 4 Punkten. Durch den Plätzetausch von Frankfurt und Düsseldorf hat sich auch eine geringfügige Veränderung im Ranking der Metropolen ergeben.

Vergleicht man die Auswirkungen der insgesamt um 6,6% gestiegenen Anzahl der Stellenausschreibungen auf die einzelnen Tätigkeitsbereiche, so zeigt sich folgendes Bild: Besonders hohe Zuwächse konnten die Medizinischen und Pflegeberufe mit stattlichen 19,1% erzielen. Ähnlich gute Werte konnten lediglich die Bereiche Personalwesen sowie Bau und Landschaft mit jeweils 17,5% verzeichnen. Dienstleister und Marketing-Spezialisten können sich immerhin über eine Steigerungsrate von rund 14% freuen. Wenig Bewegung zeigt sich allerdings in den Tätigkeitsfeldern Vertrieb, Geschäftsführung und Technische Tätigkeiten mit rund 2% Steigerung. Plätze getauscht haben Consulting und Marketing sowie Transport und Bau und Landschaft. (ots/ml)