Vierzehn Sitze Mehrheit für CDU/FDP in Hessen

Roland Koch wird nach der letzten Hochrechnung zur hessischen Landtagswahl in Koalition mit der FDP mit einer komfortablen Sitzmehrheit von 14 Sitzen regieren können. Die SPD erlitt ein herbe Niederlage mit einem historischen Stimmentief von 23,8%. Überraschend stark schnitten die FDP (16,2%, +6,8 Prozentpunkte) und die Grünen (13,8%, +6,3 Prozentpunkte) ab. Die Linke konnte ihr Ergebnis der letzten Landtagswahl nur minimal verbessern (5,3%, +0,2 Prozentpunkte). Aber auch die CDU schnitt nicht so gut wie erwartet ab (37,2%, +0,4 Prozentpunkte).

Erstmals in der Geschichte Hessens wird es auch sogenannte Überhangmandate geben. Diese kommen zustande, wenn mehr Kandidaten einer Partei in direkter Wahl (Erststimmen) eine Mehrheit erzielen, als ihrer Partei nach der Verteilung der Zweitstimmen zustünden. Da jeder direkt mehrheitlich gewählte Kandidat auch ein Recht auf einen Sitz im Parlament hat, wird die Zahl der Parlamentssitze in einem solchen Fall entsprechend aufgestockt. Nach den Ergebnissen der aktuellen Landtagswahl erhält der hessische Landtag statt der regulären 110 Sitze in der kommenden Legislaturperiode voraussichtlich 118 Sitze.

Eine erste Personalie beherrschte übrigens schon kurz nach Wahlende und ersten Hochrechnungen die Medien: der Rücktritt der SPD-Parteivorsitzenden Andrea Ypsilanti von allen Parteiämtern. Ihr politischer Wortbruch nach der letzten Landtagswahl im Januar 2008 hatte die vorgezogene Neuwahl und damit das aktuelle Wahldesaster der SPD ausgelöst.

(ml)